Niederlassung mit fünf Schwestern aus drei Kontinenten in der Normandie intensiviert Kontakte
Mit Freude berichteten Generaloberin Schwester Aloisia Höing und Generalassistentin Schwester Adelgundis Pastusiak in den vergangenen Tagen dem Generalrat in Heiligenstadt über den neuen internationalen Konvent in St. Sauveur-le-Vicomte in Frankreich. Der wurde am 12. Januar offiziell gegründet und nimmt in diesen Wochen seine Arbeit auf.
Dem Konvent gehören fünf Ordensschwestern der französischen und der deutschen Kongregation der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel aus fünf Ländern und drei Kontinenten an. „Ziel ist es, über diesen Konvent das Kennenlernen und den gegenseitigen Austausch beider Ordenszweige zu intensivieren“, erklärt Schwester Aloisia Höing.
Die Schwestern haben ihre Räume in der Abtei St.-Sauveur-le-Vicomte, dem Mutterhaus der französischen Schwestern, bezogen. Dieses Kloster hatte die Ordensgründerin Maria Magdalena Postel aus den Ruinen einer früheren Benediktinerabtei selbst noch mit aufgebaut.
Von der seit 1920 selbstständigen deutschen Ordenskongregation leben Schwester Miriam Machuca aus Bolivien sowie Schwester Rosa Maria da Silva Reis aus Brasilien mit in dem Konvent. Von der französischen Seite wurden die Schwestern Shiny Zacharias aus Indien, Vincentia Bunga aus Indonesien und Lydie Bamana aus dem Kongo ausgewählt.
Annäherung nach jahrzehntelanger, politisch bedingter Trennung
Nach dem Kulturkampf und dem Ersten Weltkrieg war es im zweiten Jahrzehnt des letzten Jahrhunderts aus politischen Gründen zu der Trennung beider Ordenszweige gekommen. Seit den 1960er Jahren haben die beiden Gemeinschaften wieder Kontakt zueinander. Im Vorfeld des Jubiläumsjahres zum 200-jährigen Bestehen der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel haben sich die Kontakte intensiviert. „Inzwischen finden regelmäßig gemeinsame Sitzungen der beiden Generalräte statt”, erklärt Schwester Aloisia Höing. Im Juli wird wieder eine Delegation aus Frankreich in Deutschland erwartet. Dann wollen sich die Schwestern gemeinsam auf die Spuren der zweiten Generaloberin, der seligen Placida Viel, begeben, die die ersten Niederlassungen in Deutschland gegründet hat.
Junge Schwestern hatten die Idee eingebracht
Die Idee zur Gründung eines internationalen Konventes hatten einige junge Schwestern der französischen Gemeinschaft aus Afrika und Asien. „Die jüngeren Schwestern sind es, die später Verantwortung für beide Gemeinschaften tragen und noch internationaler vernetzt sein werden“, meint Schwester Adelgundis.
„Die fünf Schwestern gehen sehr hilfsbereit und freundlich miteinander um. Sie passen auf, dass jede alles versteht und freuen sich auf das gemeinsame Tun am Gründungsort unserer Gemeinschaft“, berichtet Schwester Adelgundis, die Schwester Aloisia zur offiziellen Eröffnung des Konvents nach Frankreich begleitet hat. „Zurzeit sprechen die fünf noch vier verschiedene Sprachen. Doch steht der Französisch-Unterricht schon jetzt auf dem Stundenplan“, fügt sie hinzu.
Der Konvent soll auch die Internationalität der Kirche deutlich machen, zur geistlichen Erneuerung an den Quellen der Gemeinschaft beitragen und den Gründungsort beleben. Dazu übernehmen die Schwestern konkrete Aufgaben: so etwa in der Pfarrei und der Diözese, bei der Unterstützung der Wallfahrten zu der Abtei und den drei Heiligen der Normandie und bei der Mitwirkung im Gästebereich der Abtei. Ein Bereich des Klosters wurde so umgestaltet, dass ein Oratorium, Wohnräume, ein Büro, ein Besprechungsraum und Arbeitsräume für die Schwestern vorhanden sind.
Die französische Generaloberin Sr. Cécile Banse freute sich, dass Generaloberin Sr. Aloisia und Sr. Adelgundis an der offiziellen Eröffnung des internationalen Konventes teilnehmen konnten. Und sogar der Bischof der Diözese Coutances , Stanislas Lalanne, hat dem neuen Konvent bereits einen Besuch abgestattet. „Künftig sollen auch andere Schwestern Gelegenheit haben, hier für eine Zeitlang mitzuleben“, blickt Schwester Adelgundis bereits in die Zukunft. Damit der Austausch eine noch breitere Basis erhält.