Neues Angebot wird gut angenommen – ehemaliges Café ist an drei Tagen in der Woche für Senioren geöffnet
„Ich bin froh, dass ich hier zweimal in der Woche Gesellschaft habe“, sagt Marianne Kaschel. Die 81-Jährige besucht seit September regelmäßig die Tagesbetreuung „Kum män rin“ in Wadersloh. Zu Hause ist sie sonst allein. Und deshalb ist sie dankbar, dass es das neue Angebot gibt. „Vor zwei Monaten haben wir mit unserer Arbeit begonnen. Und mittlerweile haben wir eine konstante und homogene Gruppe von Senioren zusammen, die sich gut verstehen“, freut sich auch Mitarbeiterin Elfriede Faust über die positive Entwicklung.
Träger der Tagesbetreuung sind die die Seniorenhilfe SMMP, die Seniorenhilfe St. Josef in Wadersloh, deren Gesellschafter die Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel und die Kirchengemeinde St. Margaretha sind, sowie die C.E.M.M. Caritas-Sozialstationen. Ida Knecht, Heimleiterin des Hauses Maria Regina in Wadersloh-Diestedde, erklärt: „Wir haben gesehen, dass es hier den Bedarf einer solchen Betreuung gibt. Also haben sich die drei Träger aus der Seniorenhilfe im Ort zusammengetan und dieses Angebot entwickelt.“
Die Tagesbetreuung liegt in einem ehemaligen Café direkt am Marktplatz. „Das ist schön zentral. Deshalb bekommen wir öfter auch `mal Besuch von Leuten, die gerade einkaufen und Guten Tag sagen wollen“, freut sich Luzia Möllenhoff. Die Wohnbereichsleiterin aus dem Haus St. Josef, Elfriede Faust und Monika Niehüser bilden gemeinsam das Betreuungsteam von „Kum män rin“.
Hier treffen sich die Senioren immer dienstags und donnerstags ab 8.30 Uhr morgens. Manche bleiben bis mittags, die meisten aber bis zum Abend um 18 Uhr. Den Tagesablauf bestimmen die Senioren selbst mit: „Morgens entscheiden sie, was mittags gegessen wird. Dann kaufen wir ein, schälen Kartoffeln und putzen Gemüse“, erklärt Elfriede Faust. Meist sei deftige Hausmannskost angesagt: Dicke Bohnen mit Speck, Schmorkartoffeln, Reibekuchen oder Fricko. Einzelne Komponenten können aber auch aus der Küche des Hauses Maria Regina in Diestedde bestellt werden.
Verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten: Spiele, Gymnastik, Lesen und Entspannung
Vor dem Kochen und am Nachmittag gibt es andere Beschäftigungsmöglichkeiten: „Da machen wir Gesellschaftsspiele, gymnastische Übungen oder wir lesen gemeinsam in Büchern“, erklärt Luzia Möllenhoff. Die 170 Quadratmeter bieten genügend Platz, die Gruppe zu teilen. Zudem gibt es einen Ruheraum, wo die Senioren vor allem nach dem Mittagessen in gemütlichen Liegesesseln ausspannen können. Das schätzt auch Besucherin Elisabeth Westkemper: „Der Tagesablauf bleibt flexibel. Mittags kann ich mich ein bisschen ausruhen. Und dann bin ich wieder fit für die nächsten Aktivitäten.“
Luzia Möllenhoff freut sich darüber, dass immer wieder Besucher kämen, die die Tagesbetreuung ausprobierten. „Die sind alle sehr angetan. Manche scheinen allerdings noch Hemmungen zu haben, ihre Selbstständigkeit zu Hause aufzugeben. Dabei ist es ja gerade das, was wir fördern wollen.“ Zum einen seien die Besucher der Tagesbetreuung während der Öffnungszeiten von 8.30 bis 18 Uhr zum Mittun aufgefordert: ob beim Basteln von Weihnachtsgestecken oder beim Luftballontennis. Zum anderen sollen die Erfahrungen hier auch den Alltag zu Hause bereichern. „Wir verstehen uns nicht als Tagespflege, sondern als Beschäftigungs- und Freizeitangebot für Senioren“, betont Luzia Möllenhoff. Wichtig ist den Betreibern allerdings, dass die pflegenden Angehörigen auf diese Weise Entlastung erfahren. „Über die Pflegekassen lassen sich deshalb bis zu 1.510 € der Kosten pro Jahr abrechnen. Die wenigsten wissen das“, so die Altenpflegerin.
Weitere Informationen zu der Betreuung, den Kosten und den Finanzierungsmöglichkeiten geben Ida Knecht im Haus Maria Regina unter Tel. 02520 93060 und Andreas Wedeking im Haus St. Josef/Wadersloh unter Tel. 02523 9202-0.