Schüler und Schwestern kehren zufrieden aus München zurück
Begeistert kehrten am späten Sonntagabend 90 Schülerinnen und Schüler des Walburgisgymnasiums in Menden vom Ökumenischen Kirchentag in München zurück. Sie gehörten zu dem sogenannten „Hakas“ – dem harten Kern der ehrenamtlichen Helferinnern und Helfer – und sorgten eine ganze Woche lang hinter den Kulissen dafür, dass die Logistik für die 120.000 Besucher steht. Auch die Ordensschwestern, die die Gemeinschaft in München vertraten, erlebten harmonische Tage. Und sie glauben, dass das Motto aufgegangen ist. Das lautete: „Damit Ihr Hoffnung habt.“
Das Walburgisgymnasium fährt unter Leitung von Religionslehrer Rainer Buse schon seit 1993 regelmäßig mit einer großen Gruppe freiwilliger Helferinnen und Helfer zu den Kirchentagen. Auch diesmal hatten sie reichlich zu tun: „An den drei Tagen vor dem Eröffnungsgottesdienst haben wir um die 50.000 Papphocker gefalten“, berichtet der Pädagoge. Auch für das Bereitstelen von 80.000 Geschirrsätzen und 40.000 Bestecken für den Abend der Begegnung am Mittwochabend sind die Mendener bei diesen Veranstaltungen schon seit vielen Jahren fest eingeplant: „Dabei verteilen wir Teller, Becher, Messer, Gabeln und Löffel abgepackt auf neun LKW. Und wenn es nach dem Abend wieder zurückgebracht wird, zählen wir alles durch und machen Inventur“, erläutert der Begleitungslehrer.
Gewohnt hat die Gruppe der insgesamt etwa 500 „Hakas“ in einer leer stehenden Kaserne. Geschlafen wurde auf Luftmatratzen. Die Tage begannen im Morgengrauen und endeten oft erst spät in der Nacht. „Trotzdem war eine wesentliche Erfahrung für die meisten Helfer, dass harte ehrenamtliche Arbeit Spaß machen kann“, stellt Rainer Buse fest. Denn sie wussten, dass sie zu der entspannten Atmosphäre des Kirchentages vom 12. bis zum 16. Mai einen wichtigen Beitrag geleistet hatten.
Ordensschwestern diskutieren über Berufung
Ein gutes Miteinander der verschiedenen christlichen Konfessionen hat auch Schwester Klara Maria Breuer beobachtet. Die Leiterin der Missionszentrale der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel vertrat ihre Ordensgemeinschaft am Stand der Missionsprokuren. Dort stellten sich 125 missionierende, deutsche Gemeinschaften vor. Bewusst hatten sich die Kongregationen zu einem gemeinsamen Stand entschlossen, um allen die Gelegenheit zu geben, auf dem Kirchentag vertreten zu sein. „Ich habe viele interessante Gespräche erlebt. Von Jugendlichen, die nach der Situation in bestimmten Ländern fragten, bis zu einem Bischof aus Südafrika, der wissen wollte, ob er bei uns Missionare für seine Heimatregion bekommen kann.“ Dass an diesem Stand innerhalb von drei Tagen über 4.500 Stofftaschen verteilt wurden, zeugt von dem regen Interesse. „Mit dieser Idee lagen wir wohl gar nicht so falsch. Schließlich haben die Besucherinnen und Besucher in den Messehallen auch zahlreiche Materialien von den Ständen mitnehmen wollen. Da waren Taschen begehrt“, schmunzelt Schwester Klara Maria. Aber auch das Gestalten von persönlichem Schmuck in Form von Babcunuss-Scheiben und ein Quiz fanden viel Anklang.
Zudem waren die Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel durch Schwester Laetitia Müller aus Bestwig am Stand der Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK) vertreten. Die DOK ist der Zusammenschluss der Oberen der Orden und Kongregationen in Deutschland. Auch hier war das Interesse groß. Unter dem Motto „Abenteurer der Hoffnung“ berichteten katholische und evangelische Ordensleute gemeinsam über das Abenteuer „Ordensleben“. Außerdem hatten die Besucher Gelegenheit, einen Berufungsparcours zu durchlaufen.
An jedem Tag waren in jeweils drei Arbeitseinheiten 40 Ordensfrauen und -männer im Einsatz. „Und dabei gab es viele spannende wie ermutigende Begegnungen“, freut sich Schwester Laetitia.
Zwar sind die Ordensfrauen skeptisch, ob von dem Kirchentag ein großer „ökumenischer Schub“ ausgehen wird. Viel wichtiger war Schwester Klara Maria allerdings zu erleben, „dass Christen verschiedener Konfessionen auf der Suche nach gemeinsamen Wurzeln sind. Und zu sehen, was miteinander auf Gemeindeebene und auch auf einer Großveranstaltung wie dem Kirchentag schon alles möglich ist.“