Gespannte Vorfreude blitzt in den müden, vom Leben gezeichneten Gesichtern der alten Menschen auf. Es ist Mittagszeit. Rund 70 betagte Frauen und Männer versammeln sich im Speisesaal der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel (SMMP) im bolivianischen Vallegrande. Sie alle sind bitterarm und einsam. Ihre Kinder verließen die karge Gegend, um im 250 Kilometer entfernten Santa Cruz Arbeit zu suchen. Beim Mittagstisch der Schwestern bekommen die Senioren nicht nur täglich kostenlos eine heiße Suppe. Ein Segen sind auch die Kontakte, die die Menschen hier knüpfen können, und die anregenden Gespräche.
Auf die Sorgen und Nöte dieser und anderer alter Menschen in den Entwicklungsländern weist in ihrem diesjährigen Osterbrief an die Freunde und Förderer der Ordensgemeinschaft Generaloberin Schwester Aloisia Höing besonders hin. Auch an den internationalen Standorten der SMMP-Projekte in Bolivien, Brasilien, Mosambik und Rumänien leiden besonders die Hochbetagten am stärksten unter Armut, Krankheit und Einsamkeit. Deshalb hat der Orden auch sein Engagement in der Begleitung und Seelsorge dieser Menschen in den letzten Jahren verstärkt. Der Seniorenmittagstisch in Vallegrande ist hier nur ein Beispiel.
„Besonders in den armen Ländern der Welt gibt es für Menschen in den letzten Lebensjahren kaum Hilfe aus einer Renten- und Sozialkasse bzw. die Unterstützung ist völlig unzureichend“, weiß Sr. Aloisia von ihren zahlreichen Reisen zu den internationalen Projekten der Gemeinschaft zu berichten. Ohne Hoffnung leben viele Hochbetagte einsam und ohne Fürsorge. Niemand kümmert sich um sie, niemand braucht sie.
So bitte die Generaloberin in ihrem Rundbrief um eine Osterspende für benachteiligte und einsame alte Menschen. Denn alle bisherigen Projekte der Gemeinschaft, wie zum Beispiel der ambulante Pflege- und Besuchsdienst des Sozialen Zentrums im rumänischen Siretu oder der warme Mittagstisch in Vallegrande, werden aussschließlich aus Spendengeldern finanziert. Oder auch das Seniorenbegegnungszentrum in der brasilianischen Millionenstadt Sao Paulo. Die Schwestern vor Ort gründeten hier von ein paar Jahr zusammen mit der Placida Gemeinschaft ein Begegnungszentrum, im dem heute rund 120 Senioren kommen. Und für einige der Besucher erfüllt sich hier sogar ein Lebenstraum, wenn sie hier endlich Lesen und Schreiben lernen können.
Etwa 30 Euro pro Woche benötigen die Schwestern, um die alten Menschen in Rumänien durch eine ausgebildete Krankenschwester zu betreuen. Oder 60 Euro reichen aus, um rund 100 alte Menschen in Vallegrande täglich mit einer nahrhaften Mahlzeit zu versorgen. Es gibt noch andere Beispiele.
Weitere Informationen erteilen die Büros der Missionszentrale im Bergkloster Heiligenstadt unter 03606-673 134 (Schwester Adelgundis Pastusiak) oder im Bergkloster Bestwig unter 02904-808 241 (Winfried Meilwes). Online-Spenden sind hier möglich.