Nach 17 Jahren verlässt Dr. Irmgard Luthe das Marienkrankenhaus in Nassau
Nassau. Die langjährige Chefärztin der Abteilung für Geriatrie am Marienkrankenhaus in Nassau, Dr. Irmgard Luthe, hat sich im Kreise ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verabschiedet. Die 53-Jährige will noch einmal neue Wege gehen und sich in der Logotherapie selbstständig machen. Vor den Mitarbeitern und einigen geladenen Gästen erklärte sie: „Der Abschied fällt mir nicht leicht, da das Marienkrankenhaus für mich in den langen Jahren wie eine zweite Familie und wie eine Heimat geworden ist. Ein Teil meines Herzens wird immer bei Ihnen bleiben.“
Abteilung seit 1993 geleitet
Dr. Irmgard Luthe hatte die Abteilung seit 1993 geleitet. 1992 kam sie nach Nassau, 1995 absolvierte sie eine Zusatzausbildung für die Geriatrie. Jetzt nimmt sie ein Studium der Logotherapie auf.
Träger des Klinikverbundes Katholische Kliniken Lahn, zu dem auch die Hufeland-Klinik Bad Ems gehört, sind die Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel (SMMP). Deren Generaloberin Schwester Aloisia Höing sprach der scheidenden Chefärztin ihren Dank für das große Engagement während der vergangenen 17 Jahre aus: „Für Sie stand stets der alte Mensch mit seinen Leiden und Begrenzungen, mit seinen Sehnsüchten und Bedürfnissen im Mittelpunkt. Sie haben den Menschen nicht nur behandelt, sondern sensibel seine Suche nach Sinn und Erfüllung wahrgenommen. Sie haben stets den Menschen in seiner Ganzheit in die Mitte gestellt.“ In diesem Sinne habe Dr. Irmgard Luthe das Marienkrankenhaus geprägt.
Suche nach ganzheitlicher Zuwendung
Den Wunsch, sich dem Menschen ganzheitlicher zuzuwenden, nannte die scheidende Chefärztin auch als den entscheidenden, sich selbstständig machen zu wollen. Das Gesundheitssystem setze da in den Krankenhäusern Grenzen: „Aus meiner Sicht gehen die aktuellen Entwicklungen an der Not und der Wirklichkeit des kranken und des alten Menschen vorbei.“ Vielmehr gehe es um Geld und Zahlen. Dennoch sei es im Marienkrankenhaus immer gut gelungen, mit dieser Situation umzugehen. So dankte Dr. Irmgard Luthe auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, besonders aus dem ärztlichem, therapeutischen und pflegerischen Bereich: „Ich meine, dass wir ein gutes Team waren, dass uns immer das Wohl des Patienten am Herzen gelegen hat und dass immer wieder Impulse kamen, etwas zu verändern, zu korrigieren und zu erneuern.“ Die Ordensgemeinschaft versuche als Träger, im Rahmen der Möglichkeiten, die das Gesundheitssystem bietet, das Bestmögliche für die Patienten zu erreichen: „Deshalb bin ich dankbar für die Erfahrungen der letzten 17 Jahre. Es gibt nichts, was ich bereue.“
„Überzeugende Persönlichkeit“
Der Geschäftsführer der Einrichtungen und Dienste SMMP, Ludger Dabrock, verabschiedete Dr. Luthe offiziell aus ihrer Aufgabe. Auch er dankte der Chefärztin für ihr langjähriges Wirken und hob insbesondere ihren menschlichen Umgang mit den geriatrischen Patienten hervor: „Frau Dr. Luthe hat die Geriatrie am Marienkrankenhaus zum Wohl vieler betroffener Menschen aufgebaut und über viele Jahre mit ihrer überzeugenden Persönlichkeit geprägt. Für ihr Wirken, für ihr ärztliches Verständnis und ihr hohes Engagement können wir nur dankbar sein.“ Besonders hob Ludger Dabrock hervor, dass die Grundhaltung von Dr. Irmgard Luthe aus einem tiefen christlichen Grundverständnis herrühre. Die Chefärztin sei ein Segen für ihre Patienten gewesen.
Für die gute Zusammenarbeit mit Dr. Irmgard Luthe bedankten sich zudem der ärztliche Direktor des Klinikverbundes Katholische Kliniken Lahn, Dr. Rainer Brenke, und die Mitarbeitervertretung.
Dr. Lippold jetzt auch Chefärztin der Geriatrie
Die Stelle der Chefärztin in der Geriatrie wird Dr. Cornelia Lippold übernehmen, die 2008 als Leiterin der akut-inneren Abteilung an das Marienkrankenhaus kam und ebenfalls für die Altersmedizin ausgebildet ist. Diese Fachabteilung war ab 2005 neu aufgebaut worden, nachdem der Bedarf im Landeskrankenhausplan Rheinland-Pfalz wieder festgeschrieben worden war. Sowohl die akut-innere als auch die geriatrische Fachabteilung haben 35 Plätze. Darüber hinaus verfügt das Krankenhaus über acht tagesklinische geriatrische Rehabilitationsplätze.