Heiligenstadt/Bestwig. Über eine Million Euro erhielten die Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel im Jahr 2007 aus Spenden für ihre Missionsprojekte. Der jetzt erschienene Jahresbericht 2007 gibt detailliert Auskunft über die Verwendung dieser Mittel und die Arbeit in den einzelnen Ländern. Zugleich ermöglicht ein neues Internetportal unter der Adresse helfen.smmp.de, sich über die Möglichkeiten der Unterstützung zu informieren.
Viel kleine Spenden können Großes bewirken
„Wir konnten die Hilfe dank der Spender im letzten Jahr erfreulicherweise weiter steigern“, erklärt Generaloberin Schwester Aloisia Höing. Und sie fügt hinzu: „Den größten Teil der Zuwendungen erhalten wir weiterhin durch große und kleine Spenden vieler engagierter Privatpersonen. Was zeigt: Auch viele einzelne Spenden machen große Hilfe möglich.“ Insgesamt kamen 2007 über Einzelspenden, Patenschaften, Basare und Aktionen sowie Geldauflagen 1.138.200 Euro zusammen.
Kontinuierliche Unterstützung leisten die inzwischen fast 400 Patenschaften für Familien in Brasilien, Bolivien, Rumänien und Mosambik. Dabei unterstützen die Paten aus Deutschland die jeweilige Familie mit einem Beitrag von einem Euro pro Tag. „So können sie sich zum Beispiel medizinische Behandlungen oder Operationen leisten, die sonst nicht finanzierbar wären. Oder das Schulgeld und die notwendigen Unterrichtsmaterialien für die Kinder finanzieren, damit die eine ordentliche Ausbildung erhalten“, erläutert Winfried Meilwes, Leiter des Servicebereiches Personal- und Projektentwicklung der SMMP im Bergkloster Bestwig. Ziel ist immer die Hilfe zur Selbsthilfe – also dass die unterstützten Menschen und Familien in schwierigen Situationen in die Lage versetzt werden, ihr Leben wieder selbst zu organisieren.
Wohnhaus für junge Mädchen in Mosambik
Der Familie der achtjährigen Paciencia in Metarica / Mosambik ist zum Beispiel schon dadurch sehr geholfen, dass ihr Vater endlich einen neuen Fahrradrollstuhl bekommen hat. „So ist er nicht mehr auf die mühsame Hilfe der kleinen Tochter angewiesen, der nun mehr Zeit für die Schule und ihre Freundinnen bleibt,“ erfuhr Schwester Aloisia, die sich während ihrer Visitation im Frühjahr 2008 gemeinsam mit Generalsekretärin Schwester Theresia Lehmeier von den Fortschritten in Mosambik ein Bild gemacht hat. Dort helfen die Familien auch selbst mit, Projekte voran zu bringen. Zurzeit entsteht in Metarica ein neues Wohnhaus für junge Mädchen aus dem weiten Umland, die dort wohnen und somit die Schule besuchen können.
Weitere Hilfe für ihre Projekte versprechen sich die Schwestern aus der Zuweisung von Bußgeldern. Seit 2007 können Gerichte Geldbußen oder –strafen, die einer gemeinnützigen Einrichtung zukommen sollen, auch den SMMP zuweisen. Aus diesen Mitteln werden besonders Projekte in Deutschland unterstützt: So etwa das Julie-Postel-Haus, das zum Bergkloster Bestwig gehört. Hier finden auch minderjährige Mütter mit ihren Kindern ein vorübergehendes Zuhause – und sie können neben der Erziehung ihre Ausbildung weiterführen.
Bergklosterstiftung erhält Zuwachs
Darüber hinaus hat die neu gegründete Bergklosterstiftung SMMP erste Zuwächse durch Großspenden und Erbschaften erfahren. „Es gibt immer mehr Menschen, die zu Lebzeiten ihren Nachlass so regeln wollen, dass das eigene Vermögen in guten Händen ist und christlich-sozialen Aufgaben zugute kommt“, erläutert Generalassistentin Sr. Adelgundis Pastusiak. Die Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel verstehen dieses sensible Thema auch als seelsorgliche Aufgabe. „Überhaupt freut uns die Tatsache, dass wir über unsere Spendenkampagnen mit vielen Menschen in Kontakt treten“, freut sich Schwester Aloisia. Die finanzielle Unterstützung sei das eine: „Aber dass uns so viele Menschen in Gedanken und im Gebet begleiten, ist ebenfalls eine große Hilfe.“