Familientreffen im Jubiläumsjahr: Fast 300 Angehörige besuchten Ordensfrauen
Bestwig. Fast 300 Angehörige von Ordensschwestern kamen heute ins Bergkloster Bestwig. Anlässlich des Jubiläumsjahres waren sie zu diesem außergewöhnlichen „Familientreffen“ eingeladen.
Provinzoberin Schwester Pia Elisabeth Hellrung freute sich bei der Begrüßung der Gäste in der Dreifaltigkeitskirche über die große Resonanz und erklärte: „Wir haben und gedacht, dass solch ein Treffen im Rahmen des Jubiläumsjahres nicht fehlen darf.“ Anschließend stellten die Schwestern anhand verschiedener Symbole bestimmte Aspekte aus dem Leben der Gründerin, ihrer Spiritualität und ihres heutigen Wirkens vor. Schwester Anna Maria Hovest erschien beispielsweise mit einem großen Wanderstab: „Als Zeichen dafür, dass Maria Magdalena 25 Jahre lang mit ihrer jungen Gemeinschaft unterwegs war, um eine Bleibe zu finden – die sie schließlich in der Abtei St. Sauveur-le-Vicomte gefunden hat…“ Insofern sei der Stab einerseits Symbol des Unterwegs-Seins, andererseits aber auch des grenzenlosen Gottvertrauens, das die Gründerin zeit ihres Lebens gehabt hat.
Anreise aus 500 Kilometern
Nach dieser Einführung in der Kirche waren die Familien eingeladen, mit den Schwestern Mittag zu essen – und auch, sich untereinander auszutauschen. Die Gäste kamen aus einem Umkreis von 500 Kilometern. Marco Knackstedt reiste beispielsweise aus Magdeburg an, um seine Tante – Schwester Placida vom Kreuz Nitsch – hier in Bestwig zu treffen: „Vorher kannte ich schon das Kloster in Heiligenstadt. Ich bin überrascht, dass das Bergkloster in Bestwig doch ganz anders ist. Viel moderner, auch geräumiger“, stellte er fest.
Auch Schwester Hildegund Maria Preiß aus Herten-Westerholt freute sich, eine größere Runde von Familienangehörigen und auch Mitarbeitern aus dem Seniorenheim St. Martin begrüßen zu können. Sie erinnert sich: „Als ich 1959 eingekleidet wurde, waren wir 20 Postulantinnen. Bei der Einkleidung durfte jeder nur zwei Angehörige mitbringen. Und auch sonst gab es wenig Gelegenheiten, sich mit der Familie zu treffen und auszutauschen. Das ist heute anders.“ Nichte Monika Stürz-Harbig berichtet: „Inzwischen macht `Tante Christel` jedes Jahr ein paar tage Urlaub bei uns…“
Früher nur ein seltenes Wiedersehen
Eine Erfahrung, die Maria Reichelt aus Münster bestätigen kann. Sie ist die Schwester von Schwester Ursula Maria Lienker aus Bestwig, hatte aber früher schon ihre Tante, Schwester Maria Arsenia Kreienbaum, im Bergkloster besucht. „Die konnten wir erst nur alle paar Jahre sehen. Da hat sich in 50 Jahren doch vieles verändert.“ Schwester Maria Arsenia lebt heute noch. Inzwischen ist sie 99. Und natürlich bekam sie am Samstag auch Besuch von ihren beiden Nichten. Die zweite ist Agnes Beckmann. Sie kam mit Tochter Sonja und dessen Freund Sebastian. Der sah das Bergkloster zum ersten Mal und war ebenfalls überrascht: „Ich hätte nicht gedacht, dass hier alles so licht und freundlich ist. Außerdem präsentieren sich die Schwestern sehr weltoffen.“
Zu den Ordensfrauen, die den größten Kreis von Angehörigen empfingen, gehört Schwester Maria Dominika Fröhling. Sie freute sich über den Besuch von neun Schwestern, Schwagern, Nichten, Onkeln und Tanten. Ihre Schwester Hildegard Kröll und Mann Gerd nutzten die Reise, um im Bergkloster gleich noch ein paar Urlaubstage anzuhängen: „Wir waren im letzten Jahr auch schon für eine Woche hier und wollen die Zeit wieder für Spaziergänge und Ausflüge nutzen.“
Film und Führungen
Am Nachmittag des Angehörigentages gab es verschiedene Angebote für die Besucher: Sie konnten sich den neuen Film über die Ordensgründerin und die heutige Arbeit der Schwestern ansehen oder auch an einer der Führungen durch das Bergkloster und die Ausstellung zur Ordensgründerin teilnehmen. Nach Kaffee und Kuchen schloss der Tag mit der gemeinsamen Vesper ab. „Es war ein rundum gelungener Tag. Und fast alle sind bis zum Ende geblieben“, freut sich Schwester Maria Gregoria Kupper, die den Tag mit vorbereitet hatte und selbst Familienangehörige wiedersah. Einige Gäste – wie Annelies Stürz aus Büdingen bei Frankfurt – haben schon feste Absichten, wiederzukommen: „Wir hoffen, uns in zwei Jahren in derselben Runde gesund und munter wiederzusehen. Denn dann feiert meine Schwester, Schwester Hildegund Maria, das goldene Ordensjubiläum.“ Und als Jubilarin wird die Ordensfrau dann – im Gegensatz zu ihrer Einkleidung – sicher wieder mehr als zwei Angehörige empfangen dürfen…
Zu den Fotos:
Oben Bilder von der Begrüßung der fast 300 Gäste in der Dreifaltigkeitskirche. Dort stellten die Ordensschwestern der „Reporterin“ Birgit Bagaric anhand verschiedener Symbole die Wurzeln ihrer Gründerin und ihrer Gemeinschaft vor. Anschließend waren die Angehörigen zum Mittagessen und Beisammensein mit den Ordensfrauen eingeladen. Alle Fotos: SMMP