Placida-Viel-Berufskolleg Menden ist Modellschule im Projekt „Use the News“

Wie entsteht eigentlich eine Nachricht – und wie erkennt man Fake News? Mehr als 25 Schülerinnen und Schüler des Placida-Viel-Berufskollegs in Menden haben es ausprobiert. Gemeinsam mit Redakteuren der Westfalenpost und ihrer Politiklehrerin Katja Hofbauer gestalteten sie Podcasts, Social-Media-Beiträge und eigene Recherchen.
Das Projekt gehört zur bundesweiten Initiative „Use the News“, die junge Menschen für Demokratie und Medienkompetenz sensibilisieren will. Initiiert wurde die Teilnahme durch Schulleiterin Gaby Petry, die beim Forum Bellevue mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf das Programm aufmerksam wurde. Träger der Initiative ist die Deutsche Presse-Agentur gemeinsam mit Partnern aus Medien und Forschung.
Am Anfang stand ein Newscamp bei der Funke Mediengruppe in Essen. Hier ging es um Medienerstellung, Presse-Codex, verschiedene Arten von Journalismus und um Fake-News.
Mit Fake-News, hat Birk gelernt, lässt sich richtig Geld verdienen, denn das bringt im Internet viele Klicks und damit Werbeeinnahmen. „Wir haben gelernt, das mache Medien die vom Presserat verhängten Strafzahlungen in Kauf nehmen, weil die durch Fake-News generierten Werbeeinnahmen viel höher sind“, sagt Birk.
Zusammen mit seinen Mitschülern Luke und Georgios hat Birk die Wahlprogramme der Parteien untersucht.
Podcast „Schulhofpolitik“

In den Redaktionsräumen der Westfalenpost in Menden gibt es ein gut ausgestattetes Ton-Studio – perfekt für die Erstellung von Podcasts. Unter dem Titel „Schulhofpolitik“ entstand dort eine Podcast-Staffel mit neun Folgen. „Rund zwölf Lernende waren dafür an mehreren Samstagen im Studio“, berichtet Katja Hofbauer. Das sei nicht selbstverständlich und zeige das hohe Engagement der Schülerinnen und Schüler. Die Politiklehrerin hat das Projekt gemeinsam mit den Westfalenpost-Redakteuren Dirk Becker und Tobias Schürmann betreut.
Die Schülerinnen und Schüler lernten, zu recherchieren, Interviews zu führen, Texte zu schreiben und eigene Social-Media-Beiträge zu gestalten. Dabei entdeckten sie viele neue Stärken: vom Grafikdesign bis zur journalistischen Recherche.
„Bei den Podcasts fand jeder seine Aufgabe“, berichtet Hofbauer. Ein Teil der Gruppe hat recherchiert, andere entdeckten, dass sie eine gute Stimme haben. „Wir haben uns aufgeteilt“, berichtet Birk. „Eine Gruppe machte die Podcasts, die andere machte die Instagram-Posts.“
Für Georgios und Luke bargen die Wahlprogramme der Parteien ganz neue Erkenntnisse. Monatelang haben sie daran gearbeitet. Bei der Analyse kam auch künstliche Intelligenz zum Einsatz: Luke hat die Langfassung des CDU-Programms auch von der KI analysieren lassen.
Medienbildung mit Wirkung
Die Westfalenpost nutzt das Projekt, um junge Menschen für professionellen Journalismus zu begeistern. Die Schule wiederum baut die Kooperation aus: Eine Fortsetzung des Projekts ist bereits in Planung. „Wir denken über das Theme LGBTQ+ nach oder politisch motivierter Musik“, sagt Georgios.
Der Podcast „Schulhofpolitik“ ist bei allen gängigen Plattformen abrufbar. Beiträge zum Projekt finden sich auch auf dem Instagram-Kanal des Placida-Viel-Berufskollegs.

Die Podcasts gibt es hier zu hören.
