Mit einem Dankgottesdienst ging heute das Kapitel der Europäischen Provinz der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel zu Ende. Eine Woche lang hatten die 32 Schwestern des Provinzkapitels über Gegenwart und Zukunft der Ordensgemeinschaft in Europa beraten.
Im vergangenen Jahr hatten die Schwestern eine Holding gegründet, die nun die Anteile der verschiedenen Firmen des SMMP-Verbundes hält. Der Geschäftsführer der Holding, Stefan Burk, stellte die Funktionsweise der Holding vor und bekräftigte, dass er sich eine starke Verbindung zwischen Schwestern und Einrichtungen wünscht. Auch möchte er die Einrichtungen in internationale Kontakte bringen, wozu jetzt schon das MaZ-Programm einen guten Einstieg gibt.
Auch die Schwestern möchten die internationale Zusammenarbeit in der Gemeinschaft stärken. Dazu soll ein Konzept erarbeitet werden, wie Schwestern aus der Europäischen Provinz eine Zeit lang das Leben und die Aufgaben der Schwestern im Ausland (z.B. Rumänien) und in den anderen Provinzen der Ordensgemeinschaft kennenlernen.
Gute und bereichernde Erfahrungen hatten die Schwestern in Deutschland in den vergangenen Jahren bereits mit den „Incomern“ gemacht, Schwestern und Missionare auf Zeit aus Mosambik, Bolivien und Brasilien. „Das öffnet uns für andere Kulturen und einen anderen Ausdruck des Glaubens“, sagt Provinzoberin Schwester Johanna Guthoff.
Zeitgemäßes Ordensleben
Die Schwestern reflektierten auch, wie ihr Leben und die Ordensausbildung zeitgemäß sein können. Sie gingen der Frage nach, was junge Frauen suchen, die überlegen, in eine Ordensgemeinschaft einzutreten. Ein erster Schritt für eine Neuausrichtung des bestehenden Angebots könnte sein, sich dem Programm „Freiwilliges Ordensjahr“ der Deutschen Ordensoberenkonferenz anzuschließen und das bestehende Angebot „Mitleben auf Zeit“ zu beenden.
„Ein Provinzkapitel ist eine Zeit der kritischen Selbstvergewisserung. Es hebt Themen hervor, die in Kirche und Gesellschaft aktuell sind. Damit wird man sich in kleineren Schwesterngruppen nach dem Kapitel beschäftigen“, sagt Schwester Johanna.
Eine drängende Frage ist dabei für die Schwestern, wo ihr Platz als Frauen und Ordensfrauen in der Kirche in der augenblicklich schwierigen Situation ist. Einer Situation, in der in der Folge des Missbrauchskandals viele Menschen der Kirche den Rücken kehren und ein großes Engagement zum Thema gegeben ist, wie zum Beispiel durch die Initiative „Maria 2.0“.