Raphael Ittner übernimmt die Geschäftsführung für die SMMP-Schulen
Raphael Ittner übernimmt ab dem heutigen 1. Juli die Geschäftsführung für die Schulen der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel. Der studierte Betriebswirtschaftler und Pädagoge bringt Erfahrungen von verschiedenen Bildungsträgern mit. Zuletzt verantwortete er bei einem renommierten Schulbuchverlag den Bereich beruflicher Aus- und Weiterbildung. Er sagt: „Unsere Gesellschaft befindet sich in einem Umbruch. Es wird immer herausfordernder, Zusammenhänge zu verstehen und eigene Aufgaben zu erkennen. Dazu muss Bildung befähigen. Deshalb finde ich die Herausforderung, Schulen mit ausrichten und gestalten zu können, so interessant.“
Der 58-Jährige löst Stefan Burk als Geschäftsführer für den Bereich Bildung und Erziehung ab. Burk ist seit August 2020 auch Geschäftsführer der SMMP Holding gGmbH. Die Holding bildet das gemeinsame Dach für alle Geschäftsbereiche der Ordensgemeinschaft, zu denen neben den Schulen die SMMP Seniorenhilfe, die Bildungsakademien für Therapieberufe in Bestwig und Ahaus, der SMMP Therapie e.V. mit seinen ergotherapeutischen Praxen und der Bergkindergarten in Heiligenstadt gehören. „Auf Dauer ist diese Doppelfunktion nicht zu leisten. Wir freuen uns daher, dass sich mit Raphael Ittner jetzt wieder ein Geschäftsführer ganz auf die Schulen konzentrieren kann“, sagt Stefan Burk.
In Ittners Verantwortungsbereich fallen die vier Berufskollegs, zwei Gymnasien und die Realschule der Ordensgemeinschaft. Im Einzelnen sind dies das Berufskolleg Canisiusstift in Ahaus, das Berufskolleg Bergkloster Bestwig, die katholische berufsbildende Schule Bergschule St. Elisabeth in Heiligenstadt, das Placida-Viel-Berufskolleg in Menden, das Engelsburg-Gymnasium in Kassel sowie das Walburgisgymnasium und die Walburgisrealschule in Menden. Außerdem übernimmt Raphael Ittner die Geschäftsführung für die neu gegründete Bildungsakademie Canisiusstift in Ahaus. Dort werden ab Herbst 2021 Ergo- und Physiotherapeuten ausgebildet.
In Berlin aufgewachsen und Betriebswirtschaft studiert
Raphael Ittner ist gebürtiger Berliner und wuchs zur Zeit der deutschen Teilung im Westteil der Stadt auf. Nach seinem Abitur studierte er an der Freien Universität Berlin Betriebswirtschaftslehre und Pädagogik.
Zunächst war er in diesem Bereich als Dozent tätig. Später arbeitete er im Management verschiedener Bildungsträger, darunter der RAG Bildung, dem TÜV-Nord sowie der DEKRA-Akademie. „Dabei war es mir wichtig, zwischendurch immer mal wieder vor Kursen oder Klassen zu stehen. So ging der direkte Bezug zu unseren Teilnehmern und den Herausforderungen meiner Mitarbeiter nie verloren“, unterstreicht der 58-Jährige.
Auch bei seinem bislang letzten Arbeitsgeber, dem Cornelsen-Verlag, war ihm das ein Anliegen: „Denn gerade in einem Verlag geht die Beziehung zu denen, für die man arbeitet, schnell verloren.“ Den Nutzern seiner pädagogischen Konzepte und Ideen begegnete er dann meist nur bei Messen. Ansonsten hatte vor allem die Marketing-Abteilung mit ihnen zu tun.
„Und genau diesen Kontakt hoffe ich hier wieder stärker zu finden. Ich möchte in einen Bereich wechseln, in dem ich im unmittelbareren Austausch mit den Pädagoginnen und Pädagogen stehe“, erklärt Raphael Ittner seine Motivation.
Als er auf die Stelle des Geschäftsführers für die Erziehungs- und Bildungseinrichtungen der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel aufmerksam wurde, habe ihn das sofort gereizt: „Ich finde es spannend, Bildung in diesen Umbruchzeiten zu gestalten. Dafür haben diese Schulen viel Potenzial. Zumal sie eine feste Wertekultur bieten.“ Denn diese Wertekultur sei für die Orientierung auf dem eigenen Bildungsweg immer wichtiger.
Daher engagiert sich Raphael Ittner auch kirchlich in seiner Berliner Heimatgemeinde: „Dort gebe ich seit 14 Jahren Firm-Unterricht. Ich weiß, was junge Menschen beschäftigt und wie sie sich auf der Suche nach Orientierung mit ihrem Glauben auseinandersetzen.“ Außerdem ist er beratendes Mitglied im Kirchenvorstand. Noch. Denn perspektivisch will er seinen Lebensmittelpunkt gemeinsam mit seiner Frau mehr in Richtung der SMMP-Schulen in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Thüringen verlegen. Zunächst einmal nimmt er sich im Sauerland in der Nähe seines Bestwiger Dienstsitzes eine kleine Wohnung. „Unsere beiden Kinder sind erwachsen und stehen auf eigenen Beinen. Daher sind wir flexibel“, erklärt der neue Geschäftsführer.
Individuelle Lernkonzepte mit Hilfe digitaler Module
Wichtig ist ihm darüber hinaus das Thema Digitalisierung. Beim Cornelsen-Verlag gehörte die Implementierung digitaler Produktlinien mit zu seinem Arbeitsbereich. „So haben wir für die generalistische Pflegeausbildung digitale Unterrichtsmodule entwickelt: vom Praxistrainer, der Pflegesituationen veranschaulicht, über Expertentipps für Ausnahmesituationen bis zum Glossar, das Theorie und Praxis-Ausbildung vernetzt“, erläutert Ittner, der für einen anderen Träger sogar schon einmal eine Pflegeschule mitgegründet und aufgebaut hat.
Zu den Zielen der digitalen Ausbildungslösung, die er für den Cornelsen-Verlag entwickelte, gehört auch die Entlastung für die Lehrerinnen und Lehrer: „Ihnen helfen diese unterrichtsbegleitenden oder ergänzenden Module, der wachsenden Heterogenität ihrer Klassen besser zu begegnen. Denn das Lernangebot lässt sich dadurch viel besser differenzieren.“
Ebenso beinhaltete das Lernkonzept eine Text-to-Speech-Funktion, die es vor allem jenen Lernenden leichter macht, die sich mit dem Lesen langer Texte schwertun – „und das sind längst nicht nur Menschen mit einem Migrationshintergrund“, weiß der neue Geschäftsführer aufgrund seiner Berufserfahrung. Ähnlich müsse das Schulsystem immer individueller auf Herausforderungen in einer sich schneller verändernden Gesellschaft reagieren. Dazu will er als Geschäftsführer der SMMP-Schulen seinen Beitrag leisten.
Umbaumaßnahmen stehen an diesen Schulen allerdings auch im wahrsten Sinne des Wortes an: ob Gebäude-Ertüchtigung, energetische Sanierungen, neue Fachräume oder Sporthallen. Das schreckt den Hobby-Läufer keinesfalls ab, der schon beim Sport auf eine gute Kondition setzt: „Bei der DEKRA-Akademie und bei der RAG Bildung habe ich Umstrukturierungen und Umzüge mitgestaltet. Ich fand, das waren spannende Prozesse.“
Kreativität, Teamfähigkeit und Ausdauer hat Raphael Ittner also schon unter Beweis gestellt. Gute Voraussetzungen, um die Schulen der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel in Zeiten erheblicher gesellschaftlicher und bildungspolitischer Veränderungen in eine sichere Zukunft zu führen.