SMMP-Schulen und -Bildungseinrichtungen führen 1124 Jugendliche und junge Erwachsene zu einem Abschluss
1124 meist junge Menschen haben im gerade zu Ende gegangenen Schuljahr an den Schulen und Bildungseinrichtungen der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel einen Abschluss erreicht. Dabei fielen nicht nur die überdurchschnittlichen Noten auf. Gewürdigt wurde in den Abschiedsfeiern auch das außerschulische Engagement der Absolventinnen und Absolventen.
Ein gutes Beispiel für diesen vielfältigen sozialen Einsatz sind die Aktionen gegen Fremdenhass und Gewalt: ob es die bunte Tuchbahn ist, die vom Berufskolleg Canisiusstift Ahaus aus durch zahlreiche Einrichtungen wanderte oder das große Projekt „Augen auf“, das vom Placida Viel Berufskolleg in Menden mitorganisiert wird.
In seiner Rede bei der Abschlussfeier am Placida-Viel-Berufskolleg betonte der Geschäftsführer der SMMP-Schulen, Stefan Burk: „Den Personalverantwortlichen in Unternehmen sind selbstbewusstes und eigeninitiatives Handeln wichtig. Sie legen großen Wert auf Persönlichkeit und soziales Engagement. Sie haben viele dieser Eigenschaften gezeigt und mit auf den Weg bekommen.“
Vielfältiger ehrenamtlicher Einsatz
Die sozialen Projekte sind dabei sehr vielfältig. Am Berufskolleg Bergkloster Bestwig helfen angehende Abiturienten im Rahmen des Projekts „Balu und Du“ Grundschulkindern etwa, ihren Weg zu finden. An der Katholischen Berufsbildenden Bergschule St. Elisabeth in Heiligenstadt luden Schülerinnen und Schüler zu einem besonderen Gottesdienst für Sehbehinderte ein.
Im Rahmen der Abiturfeier am Walburgisgymnasium wurden schon zum 13. Mal Schülerinnen und Schüler für herausragende schulische Leistungen und besonderes soziales Engagement ausgezeichnet. Von dieser Schule war gerade erst eine große Gruppe als Helferinnen und Helfer beim evangelischen Kirchentag in Dortmund im Einsatz. Und das Engelsburg-Gymnasium in Kassel, selbst anerkannte UNESCO-Schule, wird mithelfen, den großen UNESCO-Tag in Kassel am 17. September mit auszurichten.
Um diesen vielfältigen ehrenamtlichen Einsatz noch stärker zu würdigen und ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen, hat die Bergkloster Stiftung SMMP in diesem Jahr erstmals den SMMP Schulpreis für Engagement ausgeschrieben. Bewerbungsschluss ist am 30. September.
Ausdruck dieser sozialen Grundhaltung ist auch, dass sieben Absolventinnen und Absolventen der ordenseigenen Schulen in den nächsten Wochen für ein Jahr als Missionarinnen und Missionare auf Zeit ins Ausland gehen. „Missionieren heißt gesandt zu sein. Wir sind Ihnen dankbar, dass Sie sich senden lassen und zu diesem Auslandseinsatz bereit sind“, gab die frühere Generaloberin Schwester Aloisia Höing den insgesamt 13 MaZ bei der Aussendungsfeier am vergangenen Samstag mit auf den Weg.
Spitzenwerte in Kassel und Menden
Überragend sind aber auch die Leistungen, die die Absolventinnen und Absolventen in diesem Jahr an den Schulen gezeigt haben. Am Engelsburg-Gymnasium wurde mit 2,11 die beste Durchschnittsnote erreicht, die es je an dieser Schule gab. 42 Prüflinge erreichten eine Note mit der Eins vor dem Komma, siebenmal gab es die Traumnote 1,0. Ähnlich die Bilanz am Walburgisgymnasium in Menden. Dort wurde bei den Abiturienten mit einem neunmaligen Durchschnitt von 1,0 und 31 Abschlüssen mit einer Eins vor dem Komma ein Rekord in der 100-jährigen Schulgeschichte aufgestellt.
Auch die Walburgisrealschule, an der zum ersten Mal eine Klasse verabschiedet wurde, schneidet hervorragend ab. 20 von 28 Schülerinnen und Schülern erreichten dort den sogenannten Q-Vermerk für den Besuch der gymnasialen Oberstufe. Das entspricht einer Quote von 71,4%. Damit liegen Walburgisgymnasium und Walburgisrealschule an der Spitze aller Schulen in Menden.
„Die Hälfte unserer Abschlussklasse wird ihren Weg nun am Walburgisgymnasium fortsetzen, sieben Absolventinnen und Absolventen streben das Abitur oder Fachabitur am benachbarten Placida-Viel-Berufskolleg an“, freut sich Schulleiter Marcus Köchling.
Doch nicht nur an den beiden Gymnasien erreichten junge Erwachsene das Abitur. Auch bei den Abschlussfeiern an den Berufskollegs in Ahaus, Bestwig und Menden wurden 187 Schülerinnen und Schülern der beruflichen Gymnasien die Zeugnisse für die allgemeine Hochschulreife überrreicht – und die ebenfalls mit überdurchschnittlichen Noten.
Insgesamt 243 Absolventinnen und Absolventen erlangten über die Berufsfachschulen die Fachhochschulreife, an der Katholischen berufsbildenden Bergschule St. Elisabeth in Heiligenstadt 27 Jugendliche den Realschulabschluss und 25 den Hauptschulabschluss.
292 Ausbildungsabschlüsse
Außerdem erreichten 292 Schülerinnen und Schüler einen Ausbildungsabschluss. Die größte Gruppe bilden darunter die staatlich anerkannten Erzieherinnen und Erzieher. Diesen Bildungsgang gibt es an allen vier Standorten.
Fach- und Klassenlehrer Willi Kruse betonte in seiner Ansprache vor den Absolventinnen und Absolventen am Berufskolleg Bergkloster Bestwig: „Die Lebensumstände, in denen Kinder aufwachsen, werden immer schwieriger. Das zeigt die neue Bertelsmann-Studie. Und Sie sind es dann, die in den Kindergärten und Jugendhilfeeinrichtungen die dadurch entstehenden Folgen auffangen müssen.“ Umso größer sei die Verantwortung in diesem Beruf und auch die Bedeutung einer qualifizierten Ausbildung.
46 Auszubildende haben an den SMMP-Schulen den Abschluss als staatlich geprüfte Kinderpflegerinnen und -pfleger erlangt, 30 sind jetzt fertig ausgebildete Heilpädagogen und weitere 21 Gestaltungstechnische Assistenten.
Darüber hinaus hat die Gesundheitsakademie SMMP in Geseke im vergangenen Jahr 45 Altenpflegerinnen und -pfleger nach erfolgreicher Ausbildung entlassen. „Und unser Bildungswerk hat 1.400 Unterrichtseinheiten im Bereich der Fort- und Weiterbildung abgehalten. Dabei haben wir 1843 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gezählt“, nennt Leiter Edis Ahmetspahic beeindruckende Zahlen.
Elf Ergo- und 17 Physiotherapeuten hat die Bildungsakademie für Therapieberufe in Bestwig verabschiedet. Seitdem die Einrichtung im Jahr 2017 schulgeldfrei wurde, starten die Bildungsgänge zweizügig. Das wird auch in diesem Jahr wieder der Fall sein.
Und acht Jugendliche und junge Erwachsene haben ihren Haupt.- bzw. Realschulabschluss in der Jugendsozialeinrichtung Manege in Berlin Marzahn-Hellersdorf erreicht. Intensives Lernen, Ermutigen, Zutrauen und Motivation seien über eine lange Zeit an der Tagesordnung gewesen, um das für diese jungen Menschen „oft unerreichbar geglaubte Ziel Schulabschluss“ zu erreichen, berichtet Förderlehrer Robert Seiler: „Dabei haben die Schülerinnen und Schüler nicht nur Wissen angehäuft und ihr Können unter Beweis gestellt, sondern sind in ihrer Person gewachsen, haben sich selbst und ihre Interessen besser kennengelernt und sind für diese Zeit auch zu einer wirklichen Gemeinschaft zusammengewachsen.“
Die gute Gemeinschaft zeichnet alle Bildungs- und Erziehungseinrichtungen der Ordensgemeinschaft aus. Jetzt betreten die entlassenen Schülerinnen und Schüler eigene, neue Pfade.
Sinnbildlich zeigt das Heft zur Abschlussfeier am Berufskolleg Canisiusstift in Ahaus einen bunt kolorierten Weg, der weit ins Bild zum Horizont führt. Schulleiterin Schwester Maria Manuela Gockel gab den Absolventinnen und Absolventen für diesen Weg folgende Worte mit: „Werden Sie sich der eigenen Lieblingsfarben bewusst und fragen Sie danach, wie die eigenen Farben in die Welt eingebracht werden können, mit welchen Farben man harmoniert oder kontrastiert, vielleicht sogar zu einer neuen Farbe werden kann.“