Pflegedienstleiterin schärft Führungskompetenzen im Modellprogramm
Manchmal wundert sich Svenja Rae selbst, wie schnell alles ging. 2007 hatte sie als Absolventin eines Freiwilligen Sozialen Jahres das Haus Maria in Geseke kennengelernt und entschieden, eine Ausbildung zur Altenpflegerin zu machen. Die absolvierte sie am Fachseminar für Altenpflege und am Haus Maria in Geseke. Jetzt ist sie Pflegedienstleiterin im Seniorenzentrum Am Eichendorffpark in Oelde-Stromberg. Als neues Mitglied der Betriebsleitung besucht sie zurzeit die Weiterbildungs-Module des Programms „Binden. Bilden. Bewegen“, mit dem die Seniorenhilfe SMMP motivierte Schlüsselkräfte wie sie langfristig binden will.
Aufstiege und Entwicklungen wie die von Svenja Rae sind durchaus typisch für die Seniorenhilfe SMMP. Und die will das „Rückenwind“-Programm nicht nur herausstellen, sondern auch fördern.
Svenja Rae freut sich, dass alles so gut gelaufen ist. Schnell konnte sie sich in Geseke zur Praxisanleiterin weiterqualifizieren: „Als sich dann der Wechsel nach Stromberg anbot, habe ich Ja gesagt. Ohne zu wissen, dass mich dort mein früherer Wohnbereichsleiter Fritz Wolk als Heimleiter empfangen würde.“
Eigene Vorstellungen deutlich gemacht
Svenja Rae arbeitete sich ein, bekam ein Kind, nahm ein Jahr Elternzeit und machte nach ihrer Rückkehr im Personalentwicklungsgespräch deutlich, dass sie sich zur Pflegedienstleiterin weiterqualifizieren will: „Das passte genau. Denn Fritz Wolk ging dann in den Ruhestand.“ Die bisherige Pflegedienstleiterin Karin Gerdes sollte die Nachfolgerin sein. Und damit wurde eine Unterstützung in der Pflegedienstleitung gesucht. Svenja Rae stand bereit. Im Februar schloss sie ihre Weiterbildung ab.
Parallel nahm sie da schon an den ersten Modulen der Weiterbildungen im Rahmen von „Binden. Bilden. Bewegen.“ teil. „Das ist für mich eine große Hilfe“, sagt die 30-Jährige – „zum einen, weil man so mit anderen teilnehmenden Führungskräften im regelmäßigen Austausch ist. Zum anderen, weil ich die Inhalte im Alltag auch anwenden kann.“
Zum Beispiel die des Moduls Veränderungsmanagement. „Da ging es darum, wie man Veränderungen schafft, wie man sie kommuniziert, die Abläufe plant und mit Kritik umgeht“, beschreibt Svenja Rae. Auch sie selbst hat an ihrem Arbeitsplatz in Stromberg schon gravierende Veränderungen erlebt: „Zum Beispiel die Umstellung auf ein neues Pflegedokumentations-System: „Als ich in die Erziehungszeit ging, arbeiteten wir noch nach Monika Krohwinkel, als ich zurückkam, nach der sogenannten strukturellen Informationssammlung, abgekürzt SIS. Da erkannte ich auf meinem Computerbildschirm gar nichts wieder.“
Veränderungen besser begegnen
Natürlich wurde Svenja Rae eingearbeitet. „Aber in ‚Binden Bilden. Bewegen.‘ geht es darum, solchen Veränderungen besser vorbereitet zu begegnen“, weiß die Pflegedienstleiterin. Das wird ihr nutzen, wenn sie selbst solche Prozesse steuern muss.
Dabei hilft ihr natürlich, dass sie selbst aus der Pflege kommt und die Perspektive der Altenpflegerinnen und -pfleger kennt. „Die bewerten solche Veränderungen aus ihrer Sicht anders als eine Führungskraft“, weiß Svenja Rae. Und genau darum geht es im Fortbildungs-Modul Persönlichkeitsentwicklung: „Da haben wir viel über Selbstreflexion gelernt: Auch dazu, wie das, was ich sage, bei meinem Gegenüber ankommt. Der Perspektivwechsel ist dafür sehr wichtig.“ Sie selbst ertappe sich immer wieder dabei, dass man mit festen Erwartungshaltungen in ein Gespräch geht.
Für die Fortbildung zum Führen von Personalentwicklungsgesprächen ist sie ebenfalls dankbar: „Da wurden wir etwa darauf hingewiesen, Verrentungen stärker in den Blick zu nehmen: Wann will wer in den Ruhestand gehen? Und wie? Zum Beispiel über Teilzeitmodelle?“ Für die Personalplanung sei es wichtig, die Vorstellungen der älteren Beschäftigten früh zu kennen. Andererseits helfe der neu erarbeitete Fragenkatalog, Potenziale der Fachkräfte gezielter zu erfassen: „Dann wissen wir auch, wer künftig für die Übernahme einer Wohnbereichsleitung infrage kommt“, sagt Svenja Rae. Sie selbst hatte ihre Wünsche ja ebenfalls im Perspektivgespräch deutlich gemacht.
Gewinn und Wertschätzung
Ein Modul steht für sie noch im September an: „Und darauf bin ich besonders gespannt“, sagt die Lippstädterin. Das ist die Weiterbildung im Konfliktmanagement. Dabei bedeute Konflikt das Zusammenbringen unterschiedlicher Argumente und Sichtweisen. „Also geht es nicht gleich um Streit. Das können auch Konflikte sein, die man mit sich selbst ausmachen muss“, sagt Svenja Rae. Und die gebe es immer wieder.
Die Fortbildungen innerhalb des Rückenwind-Programms „Binden. Bilden. Bewegen“ empfindet sie als Gewinn und Wertschätzung: „Ich habe viele hilfsbereite Kolleginnen und Kollegen aus anderen SMMP-Einrichtungen kennengelernt. Wir haben gute Referenten, die uns für Fragen zur Verfügung stehen und kompetent beantworten. Und sie helfen uns, fit zu werden für die Zukunft.“
Svenja Rae kann für sich bestätigen, dass sie das Programm bildet, mehr an SMMP bindet und auch bewegt.