Neue Angebote in Dorsten, Heiden, Oelde und Westerholt geplant
2016 wird für die Seniorenhilfe SMMP ein spannendes Jahr. In Dorsten, Heiden und Oelde werden zwei neue ambulante Dienste und zwei neue ambulant betreute Wohngemeinschaften gegründet. Zudem nimmt der Neubau des Hauses St. Martin in Herten-Westerholt konkrete Formen an.
„Zum einen wollen wir die Versorgungsketten in den Regionen, in den wir schon tätig sind, schließen. Das heißt, dass wir vom ambulanten Pflegedienst über die Tagespflege und die ambulant betreute Senioren-Wohngemeinschaft bis zur stationären Versorgung alles aus einer Hand anbieten wollen“, erläutert die Geschäftsführerin der Seniorenhilfe SMMP, Andrea Starkgraff. Zum anderen stärke diese Strategie die Wirtschaftlichkeit: „Durch das neue Wohn- und Teilhabegesetz werden die stationären Einrichtungen künftig weniger bezuschusst. Solche Verluste können wir über die ambulanten Dienste teilweise ausgleichen.“
Veränderte gesetzliche Grundlagen
Auch andere gesetzliche Grundlagen ändern sich. Das zweite Pflegestärkungsgesetz schreibt ab dem 1. Januar 2016 noch mehr Flexibilität in der Personalplanung vor. Und 2014 hatte die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen beschlossen, dass alle stationären Einrichtungen ab 2018 mindestens 80 Prozent der Plätze in Einzelzimmern zur Verfügung stellen müssen. Zugleich wurden die komplizierten Voraussetzungen zur Gründung ambulant betreuter Senioren-WGs vereinfacht. Solche Vorgaben treiben die Um- und Neubaupläne an mehreren Standorten der Seniorenhilfe SMMP voran.
Die ambulant betreute Seniorenwohngemeinschaft im Bergkloster Bestwig und der ambulante Dienst in Oelde haben bereits 2015 ihre Arbeit aufgenommen. „In Heiden haben wir Richtfest für die ambulant betreute Senioren-WG neben dem Haus St. Josef gefeiert, die im Sommer 2016 eröffnet“, erklärt Andrea Starkgraff. Dort gebe es einen externen Investor, der die Seniorenhilfe SMMP als Betreiber geworben hat. Auch in Oelde-Sünninghausen entsteht eine neue WG. Dort wurden die Verträge erst wenige Tage vor Weihnachten unterschrieben. Bereits Ende 2016 sollen die ersten Senioren in die neue Anlage mit zwölf Plätzen auf dem Gelände einer früheren Schule einziehen können.
„Außerdem starten wir bereits im Februar mit einem neuen ambulanten Dienst in Dorsten“, so die Geschäftsführerin weiter. Auch dieser Schritt sei logisch. Nicht nur, weil Dorsten zwischen den ambulanten und stationären Angeboten in Heiden und Herten-Westerholt liege: „Denn darüber hinaus planen wir neben dem Elisabeth-Krankenhaus in Dorsten eine weitere Senioren-WG.“
Ambulanter Dienst und WG neben dem Krankenhaus
Dieses Krankenhaus gehört zum Verbund des Katholischen Klinikums Ruhrgebiet Nord, bei dem die Ordensgemeinschaft Mitgesellschafter ist. „Vor allem die ambulante Pflege macht in Nachbarschaft des Krankenhauses Sinn“, führt Andrea Starkgraff aus – denn das müsse seine Patienten aufgrund der Fallpauschalen immer früher entlassen – auch, wenn sie zuhause noch nicht zurechtkommen. Und die WG sei das daran anschließende Angebot.
Um den neuen, ab 2018 geltenden, gesetzlichen Rahmenbedingungen für stationäre Einrichtungen zu entsprechen, wurden das Haus St. Josef in Wadersloh und das Haus Maria in Geseke bereits neu gebaut und das Haus St. Josef in Heiden umgebaut. „Konkret sind nun außerdem die Neubaupläne für Herten-Westerholt“, verrät die Geschäftsführerin der Seniorenhilfe SMMP. Bürgeranhörungen habe es dort bereits gegeben.
In Westerholt soll neben dem jetzigen, sechsgeschossigen Haus St. Martin eine neue, breiter angelegte und dafür nur zweigeschossige Wohnanlage entstehen. „Die stationären Einrichtungen bleiben als Kern unserer Arbeit unverzichtbar“, weiß Andrea Starkgraff. Deshalb würde hier am meisten investiert. Allerdings werden die Heime tendenziell etwas kleiner.
Zwei WGs im Haus St. Martin
So soll auch das Haus St. Martin künftig 80 statt bisher 123 Plätzen haben „Dafür richten wir hier aber auch zwei neue Wohngemeinschaften mit jeweils zwölf Plätzen ein. Und in den Räumen der bisherigen Zentralverwaltung, die nach Marl umgezogen ist, entsteht ergänzend zum Martinustreff eine weitere Tagespflege“, führt Andrea Starkgraff aus. Rechne man die zwölf Plätze der WG in Dorsten dazu, wachse das Angebot in dieser Region sogar. „Es verlagert sich nur etwas mehr von stationär zu ambulant. Und unseren Mitarbeitern verschaffen wir somit zugleich neue Perspektiven.
Die neuen Angebote sollen gleichzeitig helfen, sich in den Planungen der politisch forcierten Quartiersentwicklung, die in einem Stadt- bzw. Ortsteil Wohnformen und Voraussetzungen für alle Altersgruppen vorhalten soll, konstruktiv einzubringen.
Andreas Wedeking, der Leiter der Häuser in Wadersloh und Oelde-Stromberg, ist beispielsweise schon Mitglied der Kreispflegekonferenz. 2016 lässt er sich zum Quartiersmanager weiterbilden.
Kompetenz für die Quartiersentwicklung
„Mit unseren Bausteinen wollen wir im Rahmen der Quartiersarbeit eine lückenlose Versorgung älterer Menschen garantieren und unsere Kompetenz in diesem Bereich unterstreichen“, sagt Andrea Starkgraff. Das führe dazu, dass die Seniorenhilfe SMMP von verschiedenen Trägern und Investoren häufiger als Betreiber von stationären und ambulanten Einrichtungen angefragt werde. „Das spricht sicher für uns“, so die Geschäftsführerin. Aber jeder Einstieg werde sehr sorgsam überlegt – „und wir sagen nicht überall Ja.“