Doppelter Abiturjahrgang sorgt für Rekorde an den ordenseigenen Schulen
Fast 1.300 Schülerinnen und Schüler erreichten an den deutschen Schulen der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel in diesem Jahr einen Abschluss. Besonders hoch ist diesmal die Zahl der Abiturienten. Das hat einen einfachen Grund: Wegen des Übergangs vom neunjährigen zum achtjährigen Gymnasium gibt es an der Engelsburg in Kassel und am Walburgisgymnasium in Menden soviele Absolventen wie noch nie.
Die Schulen stellte das auch vor eine besondere Herausforderung: Sie mussten gleich zwei Abschlussfeiern bestreiten. Und so gelang es dem ersten sogenannten G8-Jahrgang in Menden beispielsweise, den letzten G9-Jahrgang auf den letzten Metern noch zu überholen: Denn er wurde einen Tag eher entlassen.
Schulleiterin Schwester Maria Thoma Dikow betonte allerdings, dass es beim Abitur nicht nur auf Tempo und gute Noten ankäme: „Wenn Sie in Ihrer Schulzeit hier am Walburgisgymnasium ihre Fähigkeiten entwickeln konnten, Respekt, Anerkennung und Gemeinschaft erfahren haben, dann war diese Schule ‚gut‘.“ Die Sprecher der Entlassjahrgänge bestätigten das.
424 Schüler erreichen Allgemeine Hochschulreife an den Gymnasien
Am Walburgisgymnasium haben 113 Schüler das Abitur in neun Jahren und 72 erstmals in acht Jahren abgelegt. Am Engelsburg-Gymnasium in Kassel haben insgesamt 160 Schüler die allgemeine Hochschulreife erreicht. Und am Gymnasium der Bergschule St. Elisabeth in Heiligenstadt gab es 79 Abiturienten. Hier gab es schon zu DDR-Zeiten ein achtjähriges Abitur, weshalb sich die Schule, die die Schwestern gemeinsam mit dem Bischöflichen Ordinariat Erfurt und den katholischen Kirchengemeinden in Erfurt betreiben, derzeit nicht umstellen muss.
Kleiner werden die Schulstandorte in Menden und Kassel aber nicht. An der Engelsburg bietet man ab diesem Sommer parallel den Einstieg ins G8- oder G9-Gymnasium an. In Hessen ist das möglich. Daher wird die Schule fünfzügig starten. „Das G8-Gymnasium hatten wir ja schon eingeführt, bevor es politisch beschlossen war. Jetzt sind wir im Großraum Kassel wieder die ersten, die G9 anbieten“, erläutert Schulleiter Dieter Sommer.
Und in Menden gesellt sich zu Walburgisgymnasium und Placida Viel Berufskoleg ab September eine einzügige Realschule dazu. Aufgrund des hohen Drucks am G8-Gymnasium ist der stellvertretende Schulleiter des Walburgisgymnasiums, Dr. Eduard Maler ist überzeugt: „Je nach individuellem Lerntempo und Temperament wird die Realschule für manchen Schüler eine gute Alternative sein.“
849 erfolgreiche Abgänger an den Berufskollegs
Auch die Berufskollegs in Trägerschaft der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel entließen zahlreiche Schülerinnen und Schüler ins Berufsleben oder ins Studium. Über das Berufliche Gymnasium erlangten am Berufskolleg Bergkloster Bestwig 39 junge Erwachsene ihr Abitur, am Canisiusstift in Ahaus 25 und am Placida Viel Berufskolleg ebenfalls 25. Darüber hinaus erlangten hier zahlreiche Schülerinnen und Schüler die Fachhochschulreife, die Fachoberschulreife oder den Hauptschulabschluss.
Das Canisiusstift in Ahaus entließ neben den Abiturienten 28 staatlich geprüfte Erzieherinnen und Erzieher sowie 15 staatlich geprüfte Kinderpflegerinnen und -pfleger. 49 junge Erwachsene besuchten die Höhere Berufsfachschule und 47 die Fachoberschule für Gesundheitswesen.
Das Berufskolleg Bergkloster Bestwig entließ neben den Abiturienten 28 staatlich geprüfte Erzieherinnen und Erzieher und 24, die nach abgeschlossener Oberstufe ins Anerkennungsjahr gehen. 21 Schüler haben die Ausbildung zum Gestaltungstechnischen Assistenten abgeschlossen. Darüber hinaus haben 44 Schülerinnen und Schüler über die höhere Berufsfachschule und 75 über die Fachoberschule die Fachhochschulreife erworben. 41 Schüler haben über das Berufsgrundschul- bzw. Berufsorientierungsjahr den Hauptschulabschluss nach Klasse 10 bzw. 9 geschafft, 18 schlossen die Bildungsgänge in der Kinderpflege und zehn als Sozialhelfer ab.
Am Placida Viel Berufskolleg in Menden haben zusätzlich zu den Abiturienten 71 Schülerinnen und Schüler die höhere Berufsfachschule mit dem Fachabitur erfolgreich beendet. 21 Auszubildende besitzen nun einen Abschluss als Heilerziehungspfleger, 20 als Kinderpfleger und 21 als Sozialhelfer.
An der Katholischen Berufsbildenden Bergschule St. Elisabeth in Heiligenstadt beendeten 22 junge Erwachsene die Fachoberschule mit der Fachhochschulreife, 44 die zweijährige Berufsfachschule mit dem Realschulabschluss und 21 das Berufsvorbereitungsjahr mit dem Hauptschulabschluss. 57 beendeten ihre Ausbildung als Erzieherin und Erzieher sowie 15 als Ergotherapeutin bzw. -therapeut. Darüber hinaus haben 61 Absolventen der Höheren Berufsfachschule ihre Qualifikation als Sozialassistentin bzw. -assistent erworben.
Sechs Jugendliche schaffen den Hauptschulabschluss in der Manege
Auch die „Manege“ in Berlin hat sechs Jugendliche zum Hauptschulabschluss gebracht. Diese Jugendlichen haben blockweise die Katholische Berufsbildende Bergschule in Heiligenstadt besucht.
Das Projekt im Stadtteil Marzahn dient vor allem hilfsbedürftigen jungen Menschen als Anlaufstelle. Schwester Margareta Kühn versucht sie mit ihrem Mitarbeiterteam wieder an einen regelmäßigen Tagesablauf und zur Übernahme von Verantwortung zu bringen – auch für sich selbst: „Da sind wir um jeden froh, der wieder auf die Spur kommt und einen Schulabschluss macht.“