Mehr Plätze für Rehabilitation und Schlaflabor
Die Hufeland-Klinik Bad Ems baut die Abteilung für Pneumologie weiter aus: Die Rehabilitation erhält 20 neue Betten, das Schlaflabor wird an neuer Stelle auf- und ausgebaut, und die Akutmedizin wendet sich künftig noch stärker Beatmungs- und Tumorpatienten zu. Im Gegenzug wurde die Abteilung für Orthopädie geschlossen.
„Der Bedarf für die Erweiterung der Lungenheilkunde ist groß“, betont der kaufmännische Direktor der Katholischen Kliniken Lahn, Stephan Stork. Mit zum Klinikverbund gehört das Marienkrankenhaus in Nassau. Träger beider Häuser sind die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel.
Der bisherige Chefarzt der Orthopädie, Dr. Arnd Fußinger, hat die Hufeland-Klinik Ende März verlassen. „Es war schwer, einen geeigneten Nachfolger zu finden, der die Vorgaben der Deutschen Rentenversicherung erfüllte. Daher haben wir uns entschlossen, auf die Orthopädie zu verzichten und die Pneumologie weiter auszubauen“, erklärt Stephan Stork.
Der Bereich der pneumologischen Rehabilitation verfügt künftig über 100 statt bisher 80 Betten. Hier werden Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen oder mit Bronchialkarzinomen nach Operationen, Bestrahlungen und Chemotherapien behandelt. Viele Patienten werden nach langen Aufenthalten von anderem Intensivstationen hierher verlegt, um weiter therapiert und mobilisiert zu werden. 20 Betten der bisherigen Orthopädischen Abteilung werden dafür umgewidmet, eine Ärztin neu eingestellt.
Modernere Geräte und neue Patientenzimmer
Das Schlaflabor und das dort angegliederte Schlaf-Atem-Zentrum ziehen vom fünften in den ersten Stock. „Dort wollen wir die polysomnographische Diagnostik aktualisieren und noch modernere Geräte anschaffen“, kündigt der Chefarzt der Abteilung für Pneumologie und ärztliche Direktor Dr. Klaus Kienast an. Darüber hinaus sollen die therapeutischen Möglichkeiten durch Zentralisierung vieler Funktionen verbessert, die Patientenzimmer von Grund auf renoviert und neue Aufenthaltsräume geschaffen werden. „Dabei führen wir die bewährte Zusammenarbeit mit den Partnern aus der Industrie im Atemtherapiezentrum fort.“
Das Schlaflabor bietet die Möglichkeit, nächtliche Atem-, Blut- und Kreislaufwerte sowie Schlafstadien in Form von EEGs der Patienten aufzuzeichnen und somit eine genaue Analyse von Schlafstörungen und Schlafqualität zu geben. Häufig leiden die Betroffenen unter zentralen oder obstruktiven Schlafapnoen. Die haben einen erhöhten Blutdruck, eine Verschlechterung eines Diabetes mellitus, ein erhöhtes Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko zur Folge.
Diese Patienten leiden aber häufig unter Tagesmüdigkeit oder Konzentrationsmangel, manchmal auch unter Depressionen. Das Team der Hufeland-Klinik behandelt sie mit dem gesamten therapeutischen Spektrum der Schlafmedizin. Vielen geht es danach deutlich besser.
Entlassungen soll es nach der Schließung der Orthopädie nicht geben. Die Ärzte haben neue Aufgaben gefunden. Die Pflegekräfte will der Klinikverbund in anderen Abteilungen übernehmen.