Prozess der Neuausrichtung abgeschlossen – Thorsten Prinz als stellvertretender Schulleiter eingeführt
80 Lehrerinnen und Lehrer des Engelsburg-Gymnasiums in Kassel besuchten am Montag das Generalat der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel in Heiligenstadt und begaben sich dort auf die Spuren der heiligen Maria Magdalena Postel. „Der Tag hat uns alle sehr beeindruckt. Und wir haben viele Impulse mitgenommen, mit denen wir weiter arbeiten wollen“, sagt Schulleiter Dieter Sommer.
Schon am Dienstagmorgen hingen diese vielen Impulse in Form beschriebener Kärtchen im Lehrerzimmer aus. „Darauf sind Ideen festgehalten, wie wir das Charisma der Ordensgründerin und die Spiritualität der Ordensgemeinschaft, die ja Träger unserer Schule ist, in den Alltag transportieren wollen“, erklärt Dieter Sommer. Bei einem pädagogischen Nachmittag wolle man diese Impulse bald schon vertiefen.
Ende eines intensiven Prozesses
Der Tag in Heiligenstadt stand am Ende eines mehrmonatigen, intensiven Organisations- und Kommunikationsprozesses. Mitten in diese Phase fiel der Tod der stellvertretenden Schulleiterin Schwester Elisabeth Morell. Das „Wir“, das das Kollegium für ein Foto an dem Nachmittag bildete, bevor sie starb, fassten die Lehrerinnen und Lehrer als Vermächtnis und Auftrag für die kommenden Monate auf.
Inzwischen ist auch ein neuer stellvertretender Schulleiter gefunden: Thorsten Prinz, der die Funktion zunächst kommissarisch übernahm, ist zum 1. Februar endgültig dazu ernannt worden. Der Geschäftsführer der SMMP-Einrichtungen und Dienste, Ludger Dabrock, führte ihn am Montag in Heiligenstadt offiziell ein.
Unverhoffter „Ruf“ an die Engelsburg
Thorsten Prinz kommt gebürtig aus Greven im Münsterland, studierte an der Universität Münster katholische Theologie und Mathematik auf Sekundarstufe II und kam vor 13 Jahren ganz unverhofft an die Engelsburg. „Das Studienseminar hatte Sammelbewerbungen mit Kurzportraits aller Absolventen verschickt. So wurde die damalige Schulleiterin Sr. Maria Ignatia Langela auf mich aufmerksam. Sie rief mich samstagabends um halb neun an, ob ich mir vorstellen könnte, meinen Lebensmittelpunkt nach Kassel zu verlegen“, erinnert sich der heute 41-Jährige.
Beim Vorstellungsgespräch sei er so beeindruckt gewesen, dass er kurz darauf seine Koffer packte. Denn er bekam eine Zusage. Und schon bald darauf übernahm er die Funktion als Organisationsleiter im Leitungsteam der Engelsburg: „Der ist zum Beispiel für die Stundenpläne, die Vertretungspläne und die Prüfungstermine zuständig“, nennt Thorsten Prinz einige Aufgaben. Deshalb habe er schon zehn Jahre eng mit der Schulleitung zusammengearbeitet: „Und jetzt bin ich gern bereit, eine neue Aufgabe zu übernehmen.“
Neues Leitungsteam offiziell eingeführt
Mit der stellvertretenden Schulleitung führte Ludger Dabrock auch das neu besetzte Leitungsteam der Engelsburg ein. Dazu gehören Detlef Rosenbach als Unterstufen-, Bärbel Althaus als Mittelstufen- und Dr. Jürgen Vaupel als Oberstufenleiter. Die Aufgabe von Jürgen Vaupel wird nach seinem Ruhestand ab dem 1. August Dietlinde Pähler übernehmen. Außerdem erhalten Heidy Krauledat-Haag als Organisationsleiterin und Dr. Monika Rack als Koordinatorin der Nachmittagsangebote neue Leitungsfunktionen.
„Wir sind froh, dass wir den Prozess der Neuorientierung und -ausrichtung während der vergangenen Wochen und Monate als Ordensleitung mit begleitet haben“, blickt Generaloberin Schwester Aloisia Höing zurück. Sie referierte am Montag vor dem Kollegium über die Entstehung der Gemeinschaft in Frankreich und die vielen Aufbrüche, die Maria Magdalena Postel bis ins hohe Alter geleistet hat. Und Provinzoberin Schwester Pia Elisabeth Hellrung sprach über die bewegte Geschichte der Gemeinschaft in Heiligenstadt, die ebenfalls durch viele Einschnitte und Neuanfänge gekennzeichnet ist.
„Das Charisma verlebendigen“
Generalassistentin Schwester Adelgundis Pastusiak stellt fest: „Das hat viele der Lehrerinnen und Lehrer beeindruckt. Und das beeindruckt auch uns Schwestern immer wieder aufs Neue.“ Schwester Aloisia weiß: „Uns geht es darum, das Charisma der Gründerin in der Gegenwart zu verlebendigen. Aus ihrem Leben kann man viel für die heutige Zeit lernen.“
Das unterstrich auch Ludger Dabrock, der in seinem Vortrag auf die aktuellen Herausforderungen vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und gesellschaftlicher Entwicklungen einging. Er betonte, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu beitragen müssten, die Tradition des Trägers und ein christliches Leitbild lebendig zu halten.
Atmosphäre aus Heiligenstadt nach Kassel mitgenommen
„Der abschließende Tag hat uns allen verdeutlicht, woher die Gemeinschaft kommt, was Schwestern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen und was eine Schule unserer Gemeinschaft ausmachen muss“, sagt Schwester Aloisia. Dieter Sommer spürte am Dienstagmorgen, dass die Stimmung im Kollegium eine ganz andere ist als sonst: „Die Atmosphäre, die wir in Heiligenstadt erfahren haben, hält an. Eine Atmosphäre, die im Schulalltag oft viel zu kurz kommt.“