Leitungs-Qualifizierung beim Bildungswerk hilft Schnittstellen zu optimieren
Ausgerechnet der Klotz mit der Aufschrift „Teamgeist“ wollte sich nicht mehr so recht auf der Spitze des Turms platzieren lassen. Dabei hatten die 18 erfolgreichen Absolventen der „integrierten Leitungsqualifizierung für Pflegefachkräfte“ gerade den während der vergangenen 24 Monate oft unter Beweis gestellt. Um ihn auch zwischen den Einrichtungen der Kranken- und der Altenpflege weiter zu verstärken, geht das Bildungswerk SMMP in Geseke in Kooperation mit dem St. Marien-Hospital Hamm bei der Organisation dieses wegweisenden Modellkurses künftig neue Wege.
„‘Integriert‘ bedeutet, dass wir die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, meist berufsbegleitend, sowohl in der Kranken- als auch in der Altenpflege für die Pflegedienstleitung und vergleichbare Leitungsaufgaben qualifizieren“, erläutert Monika Goesmann, pädagogische Mitarbeiterin des Bildungswerkes in Geseke. Das erhöhe die eigene Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt.
Mehr Flexibilität für Arbeitnehmer und Arbeitgeber
„Und auch für die Arbeitgeber ist das interessant: Denn viele Träger betreiben zugleich Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen“, weiß Monika Goesmann. Zwar wollen die meisten Absolventen der Fortbildung in ihrem alten Berufsfeld tätig bleiben, doch helfe die Erfahrung dieses Kurses in jedem Fall, Schnittstellen zwischen ambulanten Diensten und stationären Einrichtungen, zwischen Krankenhäusern, Kurzzeit- und Tagespflege besser zu verstehen und zu organisieren.
„Wir wollen, dass das Verständnis dafür wächst, was die anderen Dienste jeweils leisten können und welche Erwartungen sie haben. Gegenseitige Vorbehalte sollen dadurch abgebaut werden“, erläutert die Dozentin und Prüfungsvorsitzende Eva Maria Müller, Referentin für Gesundheits- und Pflegeberufe bei der Caritas im Erzbistum Paderborn. „Da ist es nur konsequent, wenn sich dieser Anspruch in den Trägern einer solchen Qualifizierung aus der Krankenpflege und der Seniorenhilfe widerspiegelt“, sagt Monika Goesmann. Das wird künftig bei der Kooperation des Bildungswerkes als Einheit der Gesundheitsakademie SMMP mit dem St. Marien-Hospital in Hamm der Fall sein.
Nach der schwierigen Expedition kam noch ein Berg
Klaus-Dieter Otto, der drei dieser Module leitete, verglich den Verlauf des Kurses mit der Polarexpedition des Forschers Ernest Shackleton in den Jahren 1914 bis 1917. Nach dreijähriger Reise kam er endlich wieder auf der Insel South Georgia an, musste dann aber noch einmal über das Gebirge, um die Forschungsstation auf der anderen Seite der Insel zu erreichen: „Da reichte es wirklich. Und dann noch einmal dieser Berg. Aber auch das haben Sie glänzend gemeistert.“
Quasi als Dankeschön brachte er das Teamspiel mit, bei dem die 22 Kursteilnehmer und Dozenten gemeinsam einen Turm erreichten durften, indem jeder einen Faden dirigiert. Da, wo die Fäden zusammenlaufen, hängt ein Draht, mit dem man die Steine aufnehmen und aufeinander setzen kann: bei Zielorientierung, Zuverlässigkeit, Qualität und Erfolg klappte das gut. Nur der Teamgeist wollte nicht so recht. Aber vielleicht war das auch symbolisch zu verstehen: Denn im Miteinander von Einrichtungen der Kranken- und der Altenpflege gibt es noch Nachholbedarf. Das sollen diese Kurse verstärken.
Anmeldungen für den nächsten Kurs nimmt das Bildungswerk in Geseke jetzt schon entgegen. Weitere Informationen finden Sie hier.