Es sollte nur ein alltäglicher Gang auf unseren Verwaltungsflur werden, eine kurze Notiz abgeben im Büro. Ich öffne die Tür und lande innerhalb von zwei Minuten in einem intensiven Gespräch.
Von unserer neuen Mitarbeiterin im Haus habe ich zwar schon per Mail gelesen, doch von Angesicht zu Angesicht sind wir uns noch nicht begegnet.
Man lebt und arbeitet im gleichen Haus und sieht sich doch nicht, verrückte Welt. Irgendwie haben wir uns sofort etwas zu sagen, beim Händedruck strahlt sie mich an und ich lache zurück. Kennen wir uns schon? Nein, aber irgendwie doch.
Wir erzählen von Geschichten, die uns beide berührt haben, von Erfahrungen in der Gemeinde und ein wenig vom Leben, wie es sein kann. Sonne strahlt ins Zimmer. Ganz unverhofft fühle ich mich in diesem Büro zuhause. Ich gebe meine Notiz für die Akte ab und wir verabschieden uns. Beim Zurückgehen spüre ich ein warmes Kribbeln und viel Dankbarkeit. Ein alltäglicher Gang, der eine neue Tür geöffnet hat…
Sr. Ruth Stengel