Das war schon ein besonderer Familienbesuch, Patenkind Moritz inklusive Papa mit kleinem Bruder Mattis. Moritz ist schon Kindergartenkind und entdeckt jeden Tag die Welt. An diesem Tag war die Entdeckung des Klosters angesagt.
Die hohe und breite Treppe bereitet ihm noch ein wenig Unbehagen, für einen kleinen Menschen sind unsere Räume, selbst die Goldfische im Teich, wohl riesengroß.
Schon am Telefon habe ich Moritz vom Kamel und dem Elefanten unserer Krippe erzählt. So ist dann auch seine erste Frage: „Wo steht das Kamel?“ Logisch, großspurigen Worten wollen Taten folgen.
Wir erkunden also unsere Krippenlandschaft. Die Krippe in der Kirche hat es ihm angetan, schnell steht er mittendrin und zählt Schafe, Füße, Kerzen und das Jesuskind. Im Zählen ist er schon ein Großer.
Und dann ist er wieder ein Kind, beherzt nimmt er das Jesuskind aus der Krippe und wiegt es in seinen Armen. Hat er wohl bei Mama abgeguckt, seine Hände streicheln liebevoll das kleine Kind. Er mag es gar nicht wieder weglegen ins kalte Stroh. Es ist ein wunderschönes Bild, ich möchte es festhalten:
Moritz in der Krippe. Warum spüren Kinder so einfach, was richtig ist? Das Kind in der Krippe will nicht nur von Weitem bestaunt werden, nein, es will berührt, gewärmt, getragen werden. Mit einem Lachen im Gesicht. Moritz hat das verstanden, ich begreife es in diesem Moment. Ich wünsche mir von Moritz zu lernen, die Sache mit dem Jesuskind. Das ist ein guter Vorsatz für das neue Jahr, damit jeden Tag ein wenig mehr Weihnachten wird.
Danke, Moritz!
Sr. Ruth Stengel