Optimale Umsetzung des Wohngruppenkonzeptes – Investition von 11 Mio. Euro
Innerhalb der nächsten zwei Jahre wird das Haus Maria in Geseke neu gebaut. „Wir wollen ein Haus, in dem sich das Wohngruppenkonzept optimal umsetzen lässt und das besonders auf die Bedürfnisse demenziell veränderter Menschen ausgerichtet ist“, sagt der Geschäftsführer der SMMP-Einrichtungen und Dienste, Ludger Dabrock. Dafür investiert die Seniorenhilfe der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel (SMMP) fast elf Millionen Euro.
„Es ist einfach zu aufwändig, das bestehende, fast 100 Jahre alte Gebäude neueren Standards anzupassen“, weiß Andrea Starkgraff, Geschäftsfeldleiterin der Seniorenhilfe SMMP. Ursprünglich war das Haus als Schule gebaut und bis zum zweiten Weltkrieg auch so genutzt worden. In der Nachkriegszeit diente es bis Ende der 1960er Jahre vorübergehend Sitz des Generalates und des Noviziates der Ordensgemeinschaft, erst danach als Seniorenheim. Der geplante Neubau soll fast nur noch Einzelzimmer, barrierefreie Gänge und Bäder und viel großzügigere Aufenthaltsräume haben.
Tagespflege zieht ebenfalls um
Auch die Tagespflege Haus Elisabeth und die Büros der ambulanten Pflege ziehen in den Neubau mit um. Das dreigeschossige Gebäude entsteht in dem jetzigen Garten des Seniorenheims. Der neue Garten wird später dort angelegt, wo jetzt noch der Altbau steht.
Mit 90 statt bislang 121 Plätzen ist das Haus künftig etwas kleiner. Dafür kommen allerdings zweimal zwölf Plätze in separaten, ambulant betreuten Wohngemeinschaften dazu. Eine davon wird speziell für demenziell erkrankte Menschen ausgelegt sein.
Alle Wohngruppen im Haus Maria bestehen künftig aus bis zu 15 Seniorinnen und Senioren. Die Bewohner behalten ein Schlaf- und Aufenthaltszimmer als Rückzugsraum. Das gemeinschaftliche Leben spielt sich in der Wohnküche ab. Modell für dieses Konzept ist das St. Franziskus-Haus in Oelde: „Mit der dortigen ambulant bereuten Seniorenwohngemeinschaft hat die Seniorenhilfe SMMP in den letzten Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht“, sagt Ludger Dabrock.
Senioren kochen selbst mit
Auch Hubert Rehermann, Leiter des Wohn- und Pflegezentrums Haus Maria, malt sich das Leben in dem Neubau schon aus: „In den Wohnküchen werden die Senioren einzelne Komponenten für die Mahlzeiten mit vorbereiten können. Das ist eine Beschäftigung, die alle Sinne anregt. Und zugleich bedeutet das eine Rückkehr zur Hausmannskost.“ Seine Assistentin Astrid Marx-Vehling weiß: „Das fördert auch die geistige und körperliche Fitness.“ Zugleich ergäben sich daraus neue Freiräume für eine individuellere Pflege mit festen Bezugspersonen. „Im künftigen Haus Maria bekommt nicht mehr jeder alles, aber dafür jeder genau das, was er braucht“, verspricht Hubert Rehermann.
Das Raumkonzept für den Neubau hat sich bereits im Haus St. Josef in Wadersloh bewährt. Dieses Seniorenheim wurde 2009/2010 nach einem sehr ähnlichen Muster gebaut. Das renommierte Architekturbüro AGN aus Ibbenbüren hatte die Entwürfe erstellt. Nun plant es auch den Neubau in Geseke.
Baugebinn noch im Herbst 2011
Bis Anfang 2013 soll das Haus bezugsfertig sein: „Der Stadtrat der Gemeinde Geseke und der Kreistag in Soest haben das Projekt befürwortet. Jetzt wird die Änderung des Bebauungsplanes auf den Weg gebracht. Wenn alles glatt läuft, können wir noch im Herbst 2011 mit dem Bau beginnen“, kündigt Ludger Dabrock an.
Auch eine eigene Kapelle wird zum Neubau gehören. „Einen Platz für Gottesdienste und für das persönliche Gebet zu haben, ist uns als katholischem Träger sehr wichtig”, betont der Geschäftsführer. Diese zusätzliche Investition sei nicht zuletzt dank des großen Einsatzes aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Geseke und in der Seniorenhilfe SMMP möglich geworden.