Geseker Einrichtung setzt Tradition der Montessori-Akademie in Meschede fort
Zum ersten Mal hat ein Montessori-Diplomkurs beim Bildungswerk SMMP in Geseke am Samstag seine Abschlusszeugnisse erhalten. „Wir sind froh, dass wir die Tradition der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel, diese Fortbildung anzubieten, hier bei uns fortführen können“, erklärte der Leiter des Bildungswerkes, Detlef Burkhardt, vor den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Abschlussfeier.
Seit 20 Jahren bieten die Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel Montessori-Diplomkurse an. In den Anfängen am Berufskolleg Bergkloster Bestwig, und bis 2009 in der Mescheder Montessori-Akademie. Als Schwester Petra Stelzner als deren Leiterin nach Berlin wechselte, um dort das Montessori-Zentrum aufzubauen, wurden die Kurse vom neu strukturierten Bildungswerk innerhalb der Gesundheitsakademie SMMP übernommen. Schwester Petra, die weiterhin die pädagogische Leitung der Kurse hat, freut sich darüber, dass der Einzugsbereich nach dem Umzug eher noch gewachsen sei: „Die Einrichtungen aus dem Sauerland, die regelmäßig Teilnehmer zu uns geschickt haben, sind uns treu geblieben. Neue aus dem Dortmunder und Paderborner raumkommen dazu.“
Alle Teilnehmer hatten die Prüfung am Wochenende bestanden. „Und das ist nicht selbstverständlich“, spendete Schwester Petra Lob.
Kinder sollen individuelle Fähigkeiten entfalten
Der Ansatz Maria Montessoris liegt daran, Kinder anhand von didaktisch ausgewähltem Material in einer vorbereiteten Umgebung selbstständig ihre individuellen Fähigkeiten entfalten zu lassen. So sollen sie jene Dinge, die sie als interessant für sich entdecken, wissbegierig aufnehmen. „Hätte man mir in meiner Kindheit nach diesem Ansatz das Rechnen beigebracht, wäre mir sicher manches erspart geblieben“, betonte Kursteilnehmerin Gertrud Kwoll-Harwardt gemeinsam mit Claudia Beule bei ihrem Dank an Schwester Petra, die Dozenten und Detlef Burkhardt. Und sie fügten hinzu: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Wir haben uns mit diesem Kurs etwas Gutes getan und wollen damit auch anderen Gutes tun.“ Nach 360 Unterrichtsstunden hätten sie viel gelernt und wollten dies nun weitergeben: „Das hat in uns etwas ausgelöst“
Montessori-Pädagogik ist gefährlich
Schwester Petra erwiderte: „Ich hatte Sie gewarnt: Die Begegnung mit der Montessori-Pädagogik ist nicht ungefährlich.“ Nach ihrem letzten Kurs am Montessori-Zentrum Berlin hätten 50 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Stelle gewechselt. Weil sie mehr mit dieser Pädagogik arbeiten wollten.
Detlef Burkhardt kann das nachvollziehen: „Denn damit tragen Sie auch eine große gesellschaftliche Verantwortung im Erziehungs- und Bildungsbereich, über den so viel diskutiert wird. Mittlerweile habe ich genug Einblicke gewonnen, dass ich auch für meinen Sohn einen Montessori-Kindergarten und eine Montessori-Schule suchen würde – wäre er nicht schon erwachsen.“
Der nächste Montessori-Diplomkurs startet im September 2011. Ein Informationsabend dazu findet am Mittwoch, 6. April, um 17 Uhr im Bildungswerk SMMP/Fachseminar für Altenpflege an der Gerberstraße 13 in Geseke statt. Anmeldungen nimmt das Bildungswerk ab sofort unter Tel. 02942 595-141 oder per Mail an info.bildungswerk(at)smmp.de entgegen.