Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst besuchte das Marienkrankenhaus
Nassau. „Ist das nicht unser Bischof?“, fragt die ältere Dame ungläubig, als sie die Hausleitung mit einigen Gästen durch die Abteilungen des Marienkrankenhauses schreiten sieht. Tatsächlich: Kurzfristig hatte der Limburger Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst am Mittwoch, 18. August, der Einrichtung einen dreistündigen Besuch abgestattet. Konventsleiterin Monika vom Kreuz Vieth hatte ihn im Frühjahr eingeladen. Nun nahm er dieses Angebot an. Und dabei unterstrich er die große Bedeutung von christlichen Einrichtungen im Gesundheitswesen: „Schon wenn man hier hineinkommt, merkt man, dass man als Gottes Geschöpf gesehen und angenommen wird. Es ist wichtig, dass Kirche auch mit ihren Einrichtungen da erfahrbar bleibt, wo Menschen in Not sind.“ Das bestätigten ihm auch die Patienten, mit denen er ins Gespräch kam.
Das Marienkrankenhaus gehört gemeinsam mit der Hufeland-Klinik Bad Ems zum Verbund der Katholischen Kliniken Lahn. Beide Häuser befinden sich in Trägerschaft der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel. Dabei ist das Marienkranken-haus mit der geriatrischen Rehabilitation und der Akut-Abteilung für Innere Medizin besonders auf die Altersmedizin spezialisiert.
Die kaufmännische Direktorin, Barbara Werder, und ihr Stellvertreter Stephan Stork führten den prominenten Gast gemeinsam mit Schwester Monika vom Kreuz durch die Abteilungen. Von der Krankenhausleitung ließ sich der Bischof zudem über die politische Situation der Einrichtung informieren. „Alte Menschen sind oft abgeschrieben. Hier erfahren sie, dass sie angenommen sind und mit ihren Leiden und Ängsten ernst genommen werden. Umso wichtiger ist es, solche Einrichtungen zu stärken“, lobte Bischof Tebartz van Elst das Engagement der Ordensgemeinschaft und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Vor diesem Hintergrund erläuterten Barbara Werder und Stephan Stork dem Bischof das Konzept des Hauses, das bereits mehrfach ausgezeichnete Qualitätsmanagement und die Umsetzung des christlichen Leitbildes.
„Lernte die Schwestern schon vor meiner Priesterweihe kennen“
Abschließend besuchte er den Schwesternkonvent. Hier erinnerte sich der Bischof gern an seine bisherigen Begegnungen mit der Ordensgemeinschaft. So sei er in den Tagen vor seiner Priesterweihe im Bergkloster Bestwig gewesen, wo ihm die Ikebana-Kunst in der Kirche besonders imponiert habe: „Da habe ich erstmals erfahren, dass Blumenschmuck verkünden kann.“ Als Weihbischof im Bistum Münster habe er später regen Kontakt zu den Schwestern des Studentenwohnheims „Am Breul“ gehabt. Nun ist er seit Januar 2008 Bischof von Limburg. Den Schwestern in Nassau sagte er: „Ich freue mich, dass Sie auch in unserer Diözese tätig sind.“
Erfreut zeigte er sich auch darüber, dass Pater Egon Wagner von den Arnsteiner Patres ehrenamtlich die Funktion des Krankenhausseelsorgers übernommen hat: „Das wird für unsere Gemeinden ein Zukunftsmodell sein: dass wir von einem Zentrum aus viele Orte betreuen.“ Gleichzeitig äußerte er seine Erleichterung darüber, dass in diesem Jahr, „wo die Kirche schwere Zeiten durchmacht“, in Limburg fünf neue Priesteramtskandidaten ins Seminar aufgenommen würden. „Das sind so viele wie lange nicht mehr. Ich deute das als Zeichen dafür, dass der Heilige Geist nach wie vor in der Kirche wirkt.“
Abends feierte der Bischof in der Pfarrkirche von Nassau noch einen Gottesdienst. Den Schwestern versprach er, wiederzukommen und dann auch mit ihnen die Vesper zu beten.