500 Teilnehmer beim Mitarbeitertag im Bergkloster Bestwig
Bestwig. Ein großes Fest der Begegnung feierten über 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Einrichtungen und Diensten der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel am Samstag, 12. Mai 2007, im Bergkloster Bestwig. Außerdem nahmen rund 100 Ordensfrauen an dem Treffen teil. Der Paderborner Weihbischof Matthias König erkannte bei seiner Ansprache im Schlussgottesdienst an: „Sie alle erfüllen nicht nur einen Job. Sie alle folgen auch einer Berufung. Das ist auch hier und heute spürbar geworden.“
Auch Teilnehmer aus den Niederlanden
Der große Mitarbeitertag stand unter der Überschrift „Vertrauen schafft Gemeinschaft – Gemeinschaft schafft Vertrauen.“ Angestellte und Ordensschwestern aus Thüringen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sollten sich und das Provinzialat der Gemeinschaft kennen lernen. Den weitesten Weg hatte eine Gruppe aus dem niederländischen Gendringen auf sich genommen, wo eine große Zahl ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dem dortigen Konvent bei der Pflege alter Menschen hilft. Aber auch Gruppen aus Ahaus, Heiligenstadt oder Nassau und Bad Ems hatten drei- bis vierstündige Anreisen hinter sich.
Provinzoberin Schwester Pia Elisabeth Hellrung und Provinzassistentin Schwester Maria Hildegard Schültingkemper begrüßten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der prall gefüllten Dreifaltigkeitskirche in Gedichtsform: „Ob aus Verwaltung, aus Küche oder Hauswirtschaft, ob aus der Seniorenhilfe oder aus der Ärzteschaft, ob Sie im Dienst der Kranken steh’n, oder in die Schule geh’n…“ – Maria Magdalena würde sich über die stattliche Zahl der Menschen freuen, die in ihrem Sinne den Weg der Barmherzigkeit gehen.
Viele haben mit vorbereitet
Zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten auch schon an der Vorbereitung des Tages mitgewirkt. So etwa die Big Band unter Leitung der Musiklehrerin Elke Bornemann sowie der Projektchor „Postel`ers“ unter dem Dirigat von Dieter Schulze. Dort war seit dem ersten Probenwochenende im Januar 2007 ebenfalls eine Gemeinschaft gewachsen. Begeistert erzählt Mitsängerin Ingrid Gröne aus Oelde-Stromberg: „Es hat uns allen riesigen Spaß gemacht. Und als wir dann die Lieder endlich in der vollen Kirche vortragen konnten, ging es uns durch Mark und Bein…“
Zum Repertoire gehörten neue geistliche Lieder, aber auch Gospels und Spitituals. Dazu lieferte die Mitarbeiterband Stücke wie das „Muppet-Theme“ im Bigband-Sound. Die Zuhörerinnen und Zuhörer bedankten sich mit stehenden Ovationen.
Bierfleisch und Coq a la maltaise
Nach dem Auftakt und der stimmungsvollen Begrüßung aller Gruppen in der Dreifaltigkeitskirche öffneten die Kulinarische Meile und die Klostergassen ihre Pforten für das leibliche Wohl. „Dort gibt es Spezialitäten aus den verschiedenen Regionen, in denen die Ordensgemeinschaft tätig ist oder mit denen sie historisch verbunden ist“, stimmte Uwe Flüß als Koordinator der zahlreichen Küchenkräfte die Gemeinschaft auf die verschiedenen Köstlichkeiten ein: Die Palette reichte vom Sauerländer „Bierfleisch“ bis zur französischen „Coq a la maltaise“…
Uraufführung des Steyl-Films
Ab 13 Uhr gab es dann ein vielseitiges Programm: Zu den Höhepunkten gehörte die Uraufführung des neuen Films über die Ordensgemeinschaft und ihre Gründerin unter dem Titel „…damit Leben gelingt – auf dem Weg mit Maria Magdalena Postel.“ Schwester Pia Elisabeth betonte vor den über 300 Premierenbesuchern bei den zwei Vorstellungen: „Es war uns ein großes Anliegen, das heutige Wirken im Geiste Maria Magdalenas einmal für dieses Medium einzufangen.“ Die Firma Steyl-Medien aus München hatte den Film schließlich im Auftrag der Gemeinschaft produziert. Regisseur Dr. Anton Deutschmann – zum Mitarbeitertag extra angereist – erklärte, wie aus 13 Stunden Filmmaterial 30 Minuten wurden: „Natürlich ist vieles `rausgefallen. Und das fiel uns schwer. Denn wir hatten bei allen Gesprächspartnern den Eindruck, dass sie sehr authentisch berichten. Was wir in den Einrichtungen gefilmt haben und von ihren Leitern und den Ordenschwestern hörten, hat sich wunderbar ergänzt.“ Künftig soll der Film vor allem in den Schulen, Kliniken, Senioreneinrichtungen und Konventen der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel zur Multiplikatoren- und Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt werden.
Wie es sich bei einer Filmpremiere gehört, gab es dazu frisches Popcorn. Den verkauften Mitarbeiterinnen des Julie-Postel-Hauses, dem der Erlös selbst zugute kam.
Jubel beim Menschenkicker
Großartige Stimmung herrschte auch beim „Menschenkicker“ auf dem Schulhof des Berufskollegs: Hier spielten sechs Mannschaften an Stangen stehend– wie an einem richtigen Kickertisch – auf einem drei mal sieben Meter großen Feld ein Turnier aus. Ludger Dabrock, Geschäftsführer der SMMP-Einrichtungen und Dienste, hatte als Schiedsrichter harte Arbeit zu leisten. Die Fanmeile mit der Übertragung der Bundesliga-Schlusskonferenz mochte (aufgrund der Ergebnisse) dagegen nur den Borussia-Dortmund-Fans so richtig gefallen…
Viele Informationsangebote
Darüber hinaus gab es Informationsangebote wie die „Geschichten über die Geschichte der SMMP-Einrichtungen und Dienste“ mit Schwester Aloisia Höing, Schwester Maria Dolores Bilo und Schwester Christa Maria Henninghaus. Die Berufsqualifizierungseinrichtung „Neue Arbeit mit Menschen gGmbH“ – kurz NAMe -, das Bildungswerk und die Missionare auf Zeit stellten ihre Arbeit an eigenen Ständen vor. Die Tischlerei öffnete ihre Türen. Und Daniela Stratmann, Lehrerin am Berufskolleg Bergkloster Bestwig, berichtete 25 Interessierten über ihren Job als „Klinik-Clownin“.
Zeit zum „Abschalten“
Auch die Klosterführungen wurden rege wahrgenommen. Und wer einmal abschalten wollte, besuchte die Klangwelten mit Orgel und Saxophon in der Dreifaltigkeitskirche. Dabei ließen Elke Bornemann und Sr. Johanna Hentrich die Zuhörer in Träume versinken. „Die Vielseitigkeit des Angebotes habe ich sehr genossen. Aber es war auch schön, dass es abseits der Programmhöhepunkte ruhigere Momente gab“, resümmierte Andrea Spielmann, Betriebs- und Heimleiterin des Seniorenheims St. Josef in Heiden.
Stimmungsvolle Abschlussmesse
Der Tag endete dann mit dem Abschlussgottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche. Den zelebrierte der Paderborner Weihbischof Matthias König. An die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von SMMP gewandt sagte er: „Es ist erstaunlich, was Maria Magdalena Postel in ihrer Zeit vor 200 Jahren geleistet hat. Und es ist erstaunlich, an wie vielen Orten und auf wie vielfältige Weise Menschen in ihrem Geiste heute tätig sind.“ Er erinnerte an den Leitspruch der Ordensgründerin – Die Jugend bilden, die Armen unterstützen und nach Kräften Not lindern – und äußerte die Zuversicht: „Vielleicht hat Sie dieser Tag in Ihrer Motivation gestärkt, diesem Auftrag zu folgen. Und vielleicht hat dieser Tag Sie alle durch ihr gewonnenes Vertrauen noch mehr zusammengeführt.“
„Viele Menschen kennen gelernt“
Bei den letzten gemeinsamen Klängen von SMMP-Chor und Mitarbeiterband traten die Besucherinnen und Besucher gegen 19 Uhr ihre Rückreise an – und dazu bekamen alle noch einen Schlüsselanhänger und einen Schmunzelstein mit.
„Die Gemeinschaft an diesem Tag zu erleben, war ein großartiges Erlebnis“, urteilt Ulla Schönekäs aus dem Fachbereich Personalwesen in Bestwig. „Vor allem habe ich viele Menschen kennen gelernt, mit denen ich bisher nur über E-Mails und am Telefon zu tun hatte. Es war schön, ihnen hier zu begegnen.“
Zu den Fotos:
Oben Bilder von dem Tagesauftakt und der Begrüßung der einzelnen Gruppen mit Bigband und dem Chor „Postel`ers“ in der Dreifaltigkeitskirche. Darunter Aufnahmen von der Kulinarischen Meile und der Klostergasse, von Begegnungen und dem Menschenkicker-Turnier. Schließlich noch Fotos von dem Abschlussgottesdienst mit Weihbischof Matthias König. Dabei wurden zu den einzelnen Buchstaben des Wortes Gemeinschaft wichtige Begriffe benannt: von Glaube bis Toleranz. Und während der Fürbitten brachten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter symbolisch Gaben zum Altar. Alle Fotos: SMMP