
Elterninitiative für Montessori-Tageseinrichtungen in Bestwig gründete vor 25 Jahren die Montekita am Bergkloster
Mit einem großen Sommerfest feierte die „Elterninitiative für Montessori-Tageseinrichtungen für Kinder in Bestwig e.V.“ am Samstag ihr 25-jähriges Bestehen. Sie hat die Kindertageseinrichtung Montekita mit Unterstützung der Ordensschwestern 1993 auf dem Gelände des Bergklosters ins Leben gerufen. Und nur vier Jahre später gründete sie die zweite Kindertageseinrichtung im Ortsteil Velmede.

Die Leiterin der Montekita, Petra Hülshoff-Amen, sagt: „Über diese Initiative und das damals schon bestehende Berufskolleg Bergkloster Bestwig wurde die Montessori-Pädagogik ins Sauerland gebracht.“ Vor den fast 200 Gästen verwies sie gemeinsam mit der Leiterin der Villa Kunterbunt in Velmede, Katharina Gödde, auf das große Engagement der Eltern: „Das trägt viel dazu bei, dass die beiden Einrichtungen Orte der Gemeinschaft sind.“

Dabei galt der besondere Dank den Gründungsmitgliedern: „Durch Mut und Engagement haben sie dafür geprägt, dass Bestwig über zwei Montessori-Einrichtungen verfügt, die über die Grenzen der Gemeinde hinaus große Anerkennung genießen.“ Und Bestwigs Bürgermeister Ralf Péus bestätigte, dass er sogar Familien kenne, die aufgrund dieser Kindertagesstätten nach Bestwig gezogen sind: „Das sagt viel aus über die Qualität der Arbeit, die hier geleistet wird.

Eines der Gründungsmitglieder war Aloys Häger, der vor 25 Jahren in der Schulverwaltung im Bergkloster beschäftigt war: „Damals hatte die Schule den Erzieherinnen und Erziehern, die dort ausgebildet wurden, schon angeboten, das Montessori-Diplom zu erwerben. Das hatte zur Folge, dass wir Praktikumsplätze in entsprechenden Einrichtungen suchten. Aber die gab es hier nicht.“
So sei die Idee entstanden, einen eigenen Kindergarten zu gründen: „Der Bedarf war groß. Anfang der 90er Jahren fehlten Kindergartenplätze. Die Kapazitäten der kirchlichen Einrichtungen waren längst erschöpft. Und dort waren keine Erweiterungen mehr geplant.“

Kloster gab Unterstützung
Die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel im Bergkloster hatten die Gründung von Anfang an unterstützt. Auch Schwester Maria Dolores kann sich noch gut an diesen Prozess erinnern: „Wir hatten hier ja schon mehrere Einrichtungen. Deshalb wollten wir nicht unbedingt eine weitere gründen. Aber eine Elterninitiative zu unterstützen, die eine solche Einrichtung trägt, war für uns selbstverständlich.“

Gleichwohl sei es auch ein Lerneffekt für die Ordensgemeinschaft gewesen, dass hier nun eine Einrichtung entstand, in der die Schwestern nicht das Sagen hatten. „Aber“, sagt die damalige Generalökonomin zurückblickend – „in diesem Fall hat sich dieses Modell sehr bewährt.“
Die von Maria Montessori im 19. Jahrhundert begründete Pädagogik basiert auf dem Grundsatz „Hilf mir, es selbst zu tun“. Der besagt, dass sich Kinder in dem Augenblick Zeit für etwas nehmen sollen, wenn sie sich dafür interessieren. Dazu gibt es zahlreiche speziell entwickelte Materialien mit Maßen, Gewichten, Zahlen, Buchstaben und Formen. „Auf diese Weise lernen viele Kinder bis zum Schuleintritt Rechnen und Lesen“, weiß Petra Hülshoff-Amen.

Beide Montessori-Kindergärten haben zwei Gruppen mit jeweils 35 Kindern. Dazu kommen zwölf Plätze für Kinder unter drei Jahren. „Wir nehmen bereits Kleinkinder ab neun Monaten bei uns auf“, erklärt die Leiterin, die seit 21 Jahren in der Montekita arbeitet und die Entwicklung fast von Anfang an miterlebt hat. Auch die Aufnahme von Kleinkindern war in Bestwig einmalig. Für die Unter-Dreijährigen gibt es in beiden Einrichtungen einen separaten Bereich.

Anfangs war die Montekita noch in Räumen des damaligen Mädchenwohnheimes, des heutigen Julie-Postel-Hauses für junge Eltern mit Kindern, untergebracht. Doch schon im Mai 1994 folgte das Richtfest für den Neubau.
Besserer Personalschlüssel
„Durch die Trägerschaft in Hand einer Elterninitiative ergaben sich zum einen bessere Fördermöglichkeiten. Zum anderen waren die Eltern von Anfang an aktiv in die pädagogische Entwicklung und räumliche Gestaltung eingebunden“, erklärt Petra Hülshoff-Amen. Deshalb hätten beide Einrichtungen auch hervorragend ausgestattete Räume und einen sehr guten Personalschlüssel. „All das macht den Charakter dieses Kindergartens aus“, so die Leiterin der Montekita.

Nach wie vor ist der Montekita die Nähe zum Bergkloster wichtig. So besuchen die Kinder schon mal die älteren Ordensschwestern oder singen mit den Bewohnern der dortigen Senioren-Wohngemeinschaft. Ebenso führt der Kindergarten gemeinsame Projekte mit dem Berufskolleg durch, an dem weiterhin Erzieherinnen und Erzieher ausgebildet werden. Und die Villa Kinderbunt in Velmede kooperiert mit der benachbarten Bildungsakademie für Therapieberufe, bei der die Ordensgemeinschaft ebenfalls Gesellschafter ist.

„Die Montekita und die Villa Kunterbunt sind keine kirchliche Einrichtungen, aber doch kirchlich geprägt“, fasst die heutige Vorsitzende der Elterninitiative, Ina Hillebrand zusammen. Sie hofft, dass sich auch in Zukunft immer wieder Eltern finden, sich in der Initiative zu engagieren. Aus eigener Erfahrung weiß sie: „Dieses Engagement lohnt sich. Es zahlt sich aus. Vor allem für unsere Kinder.“
Zum Geburtstag ein neues Logo

Diesen Charakter solle auch das neue Logo der Elterninitiative zum Ausdruck bringen, das Ina Hillebard am Samstagnachmittag präsentierte. Es besteht aus einer Hand, einem Herz und einem stilisierten Montessori-Turm: „Die Hand symbolisiert das gute Miteinander, das Herz die Seele dieser Einrichtung und der Turm steht für die besondere Pädagogik, die hier umgesetzt wird.“ In diesem Sinne wolle die Initiative auch in den nächsten 25 Jahren weiterarbeiten: „Und vielleicht entwirft dann eines der Kinder, die heute diese Einrichtungen besuchen, wieder ein neues Logo.“